nichttraditionelle Arbeitsverhältnisse. 2018. Materialien

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Anmerkung des Autors:

  • für mich wirkt dieser Artikel (wie das ganze Papier) ziemlich trocken. Ich wäre froh um frechere Forderungen oder Aussagen.

Nicht-traditionelle Arbeitsverhältnisse - eine Herausforderung für die SP

Die Teilzeitarbeit hat in den letzten Jahren in der Schweiz laufend zugenommen. Heute arbeiten beispielsweise knapp 60% der Frauen Teilzeit. Weitere wichtiger werdende Arbeitsformen sind Arbeit auf Abruf, Temporärarbeit, zeitlich beschränkte Projektarbeit und Mini-Aufträge v.a. über Webplattformen. Klar ist, diese nicht-traditionellen Arbeitsformen werden sich weiter ausbreiten, sie gehen oft mit Prekarisierung (Ausbeutung) zusammen und unsere Sozialversicherungen haben hier Lücken, denn sie wurde in erster Linie für Menschen in traditionellen Vollzeitstellen gestaltet.

Fast die Hälfte der Frauen mit kleinem Pensum wollen mehr arbeiten - also Teilzeitarbeit als versteckte Form von Teilarbeitslosigkeit. Aber gleichzeitig sind Frauen in Teilzeitarbeit deutlich zufriedener als Frauen in Vollzeitstellung. Hier zeigt sich die andere Seite: nicht-traditionelle Arbeitsformen sind für viele Menschen attraktiv. Sie können zum Beispiel zu einer gerechteren Verteilung von Familien- und anderer Care-Arbeit beitragen, insbesondere zwischen Frau und Mann. Oder sie sind mit weniger belastendem Stress verbunden als Vollzeitstellen, bieten Freiraum für Weiterbildung, politische Engagement, persönliche Hobbies usw..

Die unterschiedlichen Aspekte werden im Papier "Teilzeitarbeit und andere nicht-traditionelle Arbeitsverhältnisse als Herausforderung" der Finanz- une Wirtschaftskommission (FiWiKo) der SP des Kantons Zürich in Detail dargelegt. Und es werden Lösungsideen diskutiert - auch wenn für ein so widersprüchliches Thema keine Patentlösung gefunden wurde. Die Lösungsvorschläge sind in drei Bereiche gegliedert:

  1. bezahlte Arbeit besser verteilen und Karrierebremse abbauen
  2. Soziale Sicherheit
  3. Für gute Arbeit

Ziel ist die Chancen von nicht-traditionellen Arbeitsformen für Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft zu fördern und Raubbau an Mensch, Sozial(versicherungs)System und Gesellschaft zu verhindern. Eine prominente Forderung ist, dass Personalreglemente, Submissionsverordnungen, Gesmt- und Normalarbeitsverträge, die Gleichbehandlung von Teilzeit- , Temporärbeschäftigung and anderen nicht-traditionellen Arbeitsformen mit Vollzeitbeschäftigten festschreiben, mit Nachdruck auf Gender-Gerechtigkeit.

Details, Begründungen und Quellennachweise finden Sie in => Link zum vollständigen Papier

wurd

der Kommission und freiwilligem Engagement ist nvon - aber gleichzeitig wollen Ungenügende Rente nach Teilzeit oder Mehrfachstellen, Uber-FahrerInnen ohne Sozialversicherungen, Ich-Firmen die statt Einkommen zu schaffen, die letzten Reserven auffressen, Arbeit auf Abruf, die Planung des eigenen Lebens verunmöglicht, ... die negativen Auswirkungen von nicht-traditionellen Arbeitsformen sind zahlreich. Klar will die SP da etwas dagegen tun.

Gleichzeitig hätten wir gerne mehr und bessere Teilzeitstellen, um Familien- und Pflegearbeit gerechter zu verteile, reduzierte Arbeitszeiten für mehr Lebensqualität, flexible Arbeitskräfte für eine flexible Wirtschaft etc..

Die Arbeitsverhältnisse ändern sich - Neben Vollzeitstellen mit (relativer) Arbeitssicherheit und ausgebauten Sozialleistungen verbreiten sich Teilzeitarbeit, Arbeit auf Abruf, Auftragsarbeit, ich-Firmen und andere Formen von nicht-traditionellen Arbeitsverhättnissen. Das bietet für alle Beteiligten Risiken und Chancen. Dieser Satz tönt zwar wie eine Binsenwahrheit, ist aber hefig umstritten

  • viele halten jedes Abrücken von tradtitionellen Vollzeitstellen für eine Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen
  • umgekehrt wird der Abbau von Sozialleistungen und arbeitsrechtlichem Schutz als Wirtschaftsförderung gefordert
  • oder wenig geregelte Arbeit auf Abruf oder in Kleinaufträgen wird als Chance zur Selbstverwirklichung gesehen, im Gegensatz zu sinnentleerter Arbeit im lebenslangen 8-Stunden-Tag
  • gerechtere Verteilung von Care-Arbeit und freiwilligem Engagement ist nur möglich mit einer anderen Verteilung der Erwerbsarbeit

Verlässt man jedoch diese Extrempositionen funktionieren die einfachen Rezepte mehr, sonder ein Interessenausgleich zwischen Chancen und Risiken von verschieden (z.T. antagonistischen) AkteurInnen ist gefragt.

Das spiegelt sich auch im Papier der Finanz- une Wirtschaftskommission (FiWiKo) der SP des Kantons Zürich. Neben klaren Grenzen, wie

  • Arbeitsformen, die nur dank der Vermeidung von Sozialabgaben oder der Verlagerung des Geschäftsrisikos von der ArbeitergeberIn auf die ArbeitnehmerInnen rentabl sind, gehören verboten
  • Prekarisierung der Arbeitsbedingungen muss verhindert werden. Selbstbewusste und sozial abgesicherte Menschen können nicht-traditionelle Arbeitsverhältnisse eher positiv nutzen.

Andererseits sind viele Forderungen zweischneidig

  • einerseits soll es mehr Teilzeitstellen geben, mit weniger Nachteilen wie Karrierebremse, weniger Ausbildung etc.. andererseits sollen die Leute die mehr arbeiten möchten (Teilzeitarbeit als kaschierte (Teil)arbeitslosigkeit) Chancen erhalten

Offensichtlich beinhalten die sich ausbreitenden nicht-traditionellen Arbeitsverhältnisse noch viel Diskussionsstoff - die richtigen Forderungen für eine politische Umsetzung sind of noch nicht klar. Auch um diese Diskussion zu führen ist das Papier der FiWiKo eine gute Grundlage.

Referenzen

Grundsätze

Teilzeitarbeit als

  • Chance für Vereinbarkeit von Familie/Pflege usw. und Arbeit, Life Work Balance
  • Chance für allgemeine Arbeitszeitreduktion zur Verringerung von Arbeitslosigkeit, Stress, Umweltbelastung ....
  • Chance für Firmen (zusätzliches Know How aus anderen Mandaten, Erfahrungsbereichen, höhere Konzentration Motivation)
  • Mittel zur Prekarisierung
  • Sozialversicherungslücken schliessen! 1.+2. Säule, Verdienstausfall zu einem Minimum bedingungslosen Grundauskommen ausbauen / Volkspension / allgemeine Krankenkasse....
  • Weiter- und Fortbildung für alle garantieren