- Hans Zulliger, 1893-1965
- 1972
- Das normale Kind in der Entwicklung
- ausgewählte Texte
- LitN:Zu72.pdf
Ursachen in
1 Angst der Kinder
Wenn uns von aussen Gefahr droht empfinden wir ein Realangst. Sie äussert sich zuerst in erhöhter Sensibilität, um Gegenmassnahmen einzuleiten, kann aber auch lämende Angst bewirken. Aengste die keine äussere, sondern
innere Ursachen haben, nennt man irreale Aengste. Wenn sie projieziert wer den, phobische Angst. Sie können aus einer Ambievalenz gegenüber den frü hen Erziehern entstehen. Das Gewissen überträgt die Hasskomponent des Gefühls gegen den Erzieher auf ein anderes Objekt, ohne dass es davon etwas weiss natürlich. Nicht der Erziehr, sondern das Projektionsziel will jetzt das Kind für seinen Hass strafen, das Projektionsziel kann auch Z.T. wir klich gefährlich sein. Die vorher immer auf einem lastende Angst wird durch die Projektion nur noch hin und wieder nötig. Mit der Zeit verflichtigt sich auch die Phobie und kann sogar in Liebe gegen diese Objekt umschla gen. Die Neigung zur Angst tritt mit der Stärkung des Ich's zurück. Freud sah Angst zuerst als eine Verdrängung hervorgerufen durch die Ver hinderung der Erfüllung einer Sexualerregung, dann ging er zu der Ansicht über, das Angst aus dem Ich entstehe und Verdrängungen schaffe. Angst entsteht, wenn eine geliebte Person vermisst wird, das Kind sehnt sich nach ihr, mit geringem Erfolg, aus der Sehnsucht wird Angst, die erste, die Urangst wurde während der Geburt erlebt. Dass die Person vermisst wird, entsteht dadurch, dass sich der Säugling jetzt in Gefahr sieht, seine Bedürfnisse nicht mehr erfüllen zu können. Dass die Angst bei Ver lust der geliebten Person und nicht erst beim Eintreten der Gefahr aufkommt, ist schon ein erstes Lernergebnis und einerster Fortschritt. Die psychische Hilflosigkeit entspricht einfach seiner biologischen..
Angst kann drei Gefahren signalisieren: dass ein Trieb durchbrechen könnte und damit das Ich gefährden würde;"Es-Angst"; das Ueber-Ich könn te sich vom Ich entfremden oder es bestrafen:"Ueber-Ich-Angst"; dass ein Angst eintreten könnte:"Angst vor der Angst".
Angst wird abgewehrt: Flucht, Leugnung, reaktive Aggression, Ratio, zwangsneurotische Mittel (z. B. Waffen stehlen, um einer Benützung vorzu beugen), angsthysterisch (durch projizieren, auch physische Reaktionen), angstneurotisch (z.B. Phobien).
Angst kann die Motilität und den Intellekt lähmen (verschüchterte Kinder!): Pseudodebilität. Es kann dazu kommen, dass die Kinder ihre Dummheit und die unmässigen Bestrafungen als Segen ansehen. Es gilt,
dem Kind das Selbstvertrauen wiederzugeben, es zu fördern, ohne dass es was als Strafe auffasst, ihm sein Vertrauen zu beweisen und die Eltern
zu einer anderen Haltung zu beeinflussen, am besten ohne dass sie es mer ken oder als Befehl auffassen. Bei den Pseudodebilen ist der sändige Grund ton die Angst, die gilt es zu vermindern. Kinder können auch dazu dressiert worden sein, nicht neugierig, dumm, zu sein, durch die Angst, das kann dann zu Pseudodebilitäten führen.
2 Pubertätsprobleme
Erinnerung an Problem: Erwachsene haben eine Barriere gegen die eigene Jugendzeit er richtet, um nicht an unangenehme Affekte erinnert zu werden, wegen diesen haben wir die Erinnerung ins Unbewusste verdrängt. Und doch brauch sie das Verständnis der Jugend um diese wirkungsvoll erziehen zu können,
Knaben schauen früher als Mädchen Dinge nur noch Realitätsbezogen an (ein Stuhl ist nicht mehr auch einAuto): Realitätsalter. Darum halten Mädchen auch länger am Puppenspielen fest, während sich die Mädchen viel mehr mit ihnen identifizieren, sozusagen als Ersatz für den mangelnden
Pennis. Die Kinder interessieren sich brennen dafür, warum die einen einen Körperteil besitzen, der den anderen fehlt, warum es 2 Sorten Men
ct + HE
schen gibt und haben Angst das ihnen ihr Phallus gestohlen werden könnte, wenn man es den anderen schon so gemacht hat. De
Freud hat die Sexualität mit dem Wort Liebe gleichgesetzt. Der Säugling erkennt bald die Schleimhaut als Lustvermittler, ebenso die anlen Regionen und Funktionen. Lust ist aufhebung von Spannungen, darum werden oft Spannungen, die Unlust bedeuten, um bei ihrer Auf lösungen um so herrlichere Lust zu empfinden. Der Säugling entdeckt auch, intellektuelle Lust, dass er die Mutter jederzeit herbeirufen kann, durch nässen und schreien, ein herrliches Spiel. Das Kind denkt rein narzistisch, entdeckt aber auch die Lust des geliebt werdens. Es vergeistigt mit 3 - 5 Jahren die anal-urethrale (After Harn), weil es merkt, dass die direkte diesbezügliche Tätigkeit die Mutter verägert, indem es von diesen Dingen spricht. In die Erwach sene Sexualität rettet sich vor allem noch der Beherrschungstrieb.
Bei der Phasenabgrenzung ist zu beachten: keines der Phänomene verschwindet, es verbindet sich mit den neuen Erscheinungen, bleibt als Kraft wirksam.
phallische Entwicklungsphase. Der Höhepunkt tritt dann ein, wenn das Kind den physischen Geschlechtsunterschied realisiert, das kann erst wirklich geschehen, wenn es sein eigenes Ich entdeckt hat. Es beginnt rational zu denken, daneben phantasiert es, um sich den Geschlechtsunterschied zu erklären.Der Junge steht unter der Ka strationsangst, das Mädchen unter dem Penisneid. In dieser Phase identifiziert sich der Junge mit dem Vater, das Mädchen mit der Mutter (das Umgekehrte kann z. B. zur Homosexualität führen), dadurch setzt auch die Gewissensbildung ein, sie zeigen das auch bei der Spielzeugwahl usw.deutlich. Das Mädchen muss nicht mehr durch Kraft entfaltung beweisen, dass es noch im Besitz des Penis ist, es hat sich meistens mit seiner Verstümmelung abgefunden, manchmal hat es aber Anpa ssungsschwierigkeiten und kann darum 2.B. Tischtücher kastrieren, oder versuchen die Kastrationsangst zu überwinden, indem sie sich als Junge benehmen, überall versuchen ihren Mann zu stellen. In der Entwicklungsphase schliessen sich die Mädchen häufig zu zweier und dreier Freundschaften zusammen, die Weltgeheimnisse austauschen, während die Buben kämpferische Banden bilden.
Zwischen dem 6. und dem 12 oder 13 Lebensjahr bleibt die Sexual entwicklung praktisch stehen: Latenzzeit, das Interesse wird von Handfertigkeiten erlernen, Schule etc. absorbiert, Sexualhemmungen werden ausgebildet. Während dieser Zeit werden sexuelle Energien auf andere Ziele hingelenkt, die den Weg für alle kulturellen leistun gen freilegen.
Im Reifwerdungsalter muss der Mensch nun: die Partialtriebe müssen sich der genitalen Sexualität unterordnen, die Bedingungen an die Blutsverwandten müssen gelockert werden um später neue Bin dungen eingehen zu können, darum muss er sein Ich vervollständigen, den inneren Halt finden und dann muss er seine zärtlichen und sinn lichen Regungen auf ein einziges Objekt vereinigen können.
Tu muss
Erziehungsschwierigkeiten
Erziehen: Weg zur Erwachsenenwelt, Förderung der Strebungen die dem Ideal-Menschsein entsprechen, die "bösen" hindern.
Erziehungsschwierigkeiten können rein körperliche Ursachen haben, wie Herzfehlerauftreten, Aufkommen von Eingeweidewürmern ..
Es ist möglich, dass das Kind aus körperlichen Gründen, den Wün schen des Erziehers nicht nachkommen kann.: Ueberforderung
Zwangshandlungen aus seelischen Gr'inden, um sich irgendetwas, das man verloren hat zu ersetzen. Kurt das verlorene wieder Zurück geben (ich meine natürlich nicht Objekte).
Ein za schwaches Ich des Kindes Kindes kann den Triebverzicht nicht verkraften, eine Stärkung des Ichs, ein Ersatz für die ver botene Lust könnte nützen.
Durch Milieuschwierigkeiten, schlechte Vorbilder beim Imitati onslernen (Familie), Lieblosigkeit, ungenügende Bindung ans Eltern haus etc. können extreme Schwierigkeiten entstehen, ein Milieu wech -- sel ist aber immer sehr genau auf seine zweckmässigkeit zu prüfen.
Kinder können etwas verbrochen und nicht eingestanden haben, füh len darum ein Bedürfnis nach Strafe, darum provozieren sie Autori täten, um sich ihr Strafpensum zu verdienen, nach der Strafe sind sie wieder einige Zeit gelöst, bis sich wieder ein neuer Gewissens berg von dieser Sache aufgefahren hat. Eine Besserung tritt nach einem freiwilligen Geständnis ein, wenn er sich am richtigen Ort schuldfrei gemacht hat.
Trotzalter 2-5 Jahre. Das Kind versucht sein eigenes Ich zu fin den, die ganze Welt in seine Beziehung zu bringen. Fragen so beant worten, dass die Beziehung zum Kind klar wird. Das Kind versucht seine Fantasiewelt und die Realität auseinanderzuhalten. Versuchen, nach den Antworten des Kindes zu fragen, dann mit ihm zusammen ein bischen näher an die Wahrheit heranzukommen.
Zwischen dem 6. und dem 9. Lebensjahr liebt das Kind Ausdrücke die sich auf anale und urethrale Regionen beziehen, durch das loben der Scheissgewohnheiten der Kleinen haben diese den Eindruck bekom men, das sei etwas ganz besonderes, darum nicht noch mehr durch lan ges drumherumreden als noch wichtiger beteichnen.
Reife - Flegelalter, das Ablösen vom Elternhaus bringt einiges über die Schnurhauen mit sich, aberwenn das Gewissen genug ausgebil det ist, wird sich keine Gefährdung ergeben.
Nur Liebe und Zeit können die Familie in ein warmes Nest ver wandeln, das Menschen hervorbringen kann.
Lernstörungen
Bei Lernstörungen immer zuerst Arzt aufsuchen um herauszufinden ob somatogene oder psychogene Ursachen vorliegen.
Durch das einsuggerieren von Du bist dumm, durch Bestrafen von schlechten Leistungen, kann man es fertig bringen den Zöglingen den Verleider anzuhängen, sie wirklich dazu kommen zu lassen, zu glauben sie seien dumm, darum nütze sowieso alles nicht, und vielleicht strafen die Zöglinge den Erzieher dann dadurch, dass sie schlecht arbeiten. Mit Fröhlichkeit, Unbekümmertheit und Zuversicht zu lernen ist wohl das beste, diese Einstellung ist auch bei den meisten schul eintritten vorhanden. Wenn Eltern das Kind wegen Promotion peinigen, bekommt es selbst Zweifel und wird nervös, das lernen wird zum Muss. Man sollte mehr Lernhilfen, wenn mögliche lustige Eselsleitern geben. Lärm kann bei empfindlichen Kindern extrem starke Ermüdungen hervorrufen. Bei Ehekrächen der Eltern, hat das Kind meistens nicht mehr genügend Aufmerksamkeit für die Schule, neben dem alles auf saugenden Problem, oder aber es flieht in die Schularbeiten. Neben beschäftigungen können sehr viel Energie absorbieren einerseits, anderseits können sie das Selbstvertrauen stärken, eine Einschrän kung wäre ein feindlicher Zwang.
Momentane Interessenverlagerungen können sehr viele Energien absorbieren, man muss versuchen, das Interesse bis zum Ueberdruss zu wiederholen, bis wieder auf eine vernünftige Quantität herunter gegangen ist, mit anderen Interessen das Wasser abzugraben usw.
Gegen Prahlereien kann man auch mit der Methode des Ueberfut terns vorgehen.
Unterbindung des Neugierde auf unanständigen Gebieten kann das gesamte Lerninteresse unterbinden, es können auch Phobien gegen in jenem Falle an Schlüsselpositionen aufgetretenen Vorgänge+Substanzen
vorkommen
DH. OD
Wenn man den Kindern kleinere Geschwister als Beispiele hin stellt.
Entwicklungsbedingte Lernstörungen
Nach einer Anstrengung (Aufnahme Prüfung) möchte das Kind auf den Loorbeeren ausruhen (1. Semester).
Wenn ein Kind nach einem Schulübertritt plötzlich nicht mehr an der Spitze steht, kann es erschrecken und aufgeben.
Nach einem durch büffeln und Zusatzunterricht erreichten Ueber tritt in eine höhere Schule kommt der Betrug ans Licht.
Erste Pubertätsfase, so viele Aenderungen, das von Stabilität keine Rede mehr sein kann, nach einem Jahr verschwinden diese Er scheinungen meistens wieder. Attention, Abkapslung verhindern (schelten)
Angst vor dem Lehrer, nimm ihm bitte die Angst vor dem Ungeheuer.
Lem- und Verhaltensstörungen haben immer einen konkreten Grund.