- Augustin Souchy
- 1969
- Anarcho-Syndikalisten über Bürgerkrieg und Revolution in Spanien
- ein Bericht
- März Verlag
- LitN:So69.pdf
In Spanien gab es keine religiöse Reformationsbewegung, die Inquisition ha t das mit barbarischen Mitteln Terhindert. Die Kirche, König und die grossen Landbesitzer haben sich gegen das Tolk Terschworen.
11. Febr. 1873 ergab Abstimmung in den Cortes Rop. Mehr heit, man proklamierte die (1) Republik. Viele Abgeordnete und Generale blieben aber Monarchisten.2. Präsident Pi y Margall, im 74 kan die Republik durch eine Abstimmung zu Fall. Einige Jahre nach der Gründung der la Internationalen sandte Bakunin Fanelli nach Spanien uun eine Sektion der Internationalen zu gründen. Diese entwickelten sich rasch, nach des Spaltung der Internationehen in den Haag (Sept. 1872) hiessen die Spanier an einem drauffolgenden Kongress in Cordoba die freiheitliche Prinzipienerklärung von St. Imier gut. Anarchosydikate
1909 anlässlich von Aushebungen für den Marokkokrieg kommt es zu schweren Un ruhen in Barcelona, Repression Todesurteil u.a. Ferrer. 1911 wird an einen Kongress der Anarchoeydikate und freiheitl. Gruppen die C.N.T. (Confederacion Nacional del Prabajo) gegründet. Die materielle Befreiung der Arbeiter kann nur die Folge ihrer geistigen Befreiung sein. Wenn die Arbeiter sich nicht mehr als Sklaben fühlen, werden sie sich befreien können. Doch die Arbeiter können sich nicht frei fihlen, solange sie sich nicht von den Befreiem oder Führern freigemacht haben, deren Ziel darin besteht, nach Vernichtung der alten Ordnung eine neue Gesellschaft zu organi sieren, in der sie die Privilegierten sein werden." Viele, z. B. gewaltsame Streiks.
In den 80er Jahren wierd die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens gegriindet. 1899 gründet die Union General de Trabajadores (U,G.T.) die allgemeine Arbeiterunion, die in wenigen Jahren 404000 Mitglieder fand, als die CN.1. verboten wurde, fand sick auch in Andalusien und Katalonien zugang. Die UGT war mit der sozialdemokratie in Personalunion und setzte ihre Hoffnungen zu einem Grossteil auf Wahlen, während die CNT ihr Schwergewicht auf die direkte Atkon legte.
Während dem 1. Weltkrieg erlebte Spanien eine Pe iode des wirtschaftlichen Aufschwungs.und einer Vertiefung des Unterschiedes zwischen Art und Reichs .... recht gewalttätiges Klassenkampfklima, Militärdiktaturen etc... 1931 Gemeindewah len, rep. Mehrhei t: 2. Republik. Nach der Siegeseuphorie brachen die Fronten inner halb den antinonarchisten bald wieder auf, dadie Regierung die Grossgrundbesitzer und Kapitalisten verteidigte, griff die CNT wieder zur direkten Aktion. Die Frage ob Kirche und Staat getrennt werden sollten war eine entscheidende Frage. Als ein
ardinal ein Manifest gegen die Trennung rausgab, wurden hunderte von Kirchen über ganz Spanien niedergebrannt. Kompromissvorschlag kommtdarauf durch.
Katalanien erhielt32 das katalinische Statut mit Recht auf eigene. Sprache, Parlament, Gerichtsbarkeit, Präsidenten und unabhängige Polizei, 34 wurde die totale Unabhängigkeit erklärt, aber von Militär aus Madrid besiegt, das sich die CNT nicht an den Kämpfen beteiligte (gegen jeden Nationalismus). Eine Landreforn in gaz Xpanien wurde verabschiedet, durch die jährlich 5000 Kleinbauern zu ihrem Land gekomen wären, aber als ein Jahr später die Rechtsextremenpartei an die Macht kam, wurde das Gesetz wieder rückgängig gemacht. Die CNT forderte die: Landarbeiter aut, sich das Land zu nehmen, dass sie brauchten. Die Wahlen 1933. brachten einen entscheidenden Erfolg für die Rechtsparteien, da die linken zersplittert waren und die CNT zur Wahlenthaltung aufgerufen hatte. Die UGT schlug der CNT einen antifachi stischen Block vor, diese aber lehnte ab, das sie darin nur ein Wahlmanöver seh. In Madrid versuchte die UGT einen Aufstand, um den Taschismus vorzubeugen, die CNT beteiligte sich, erhielt aber keine Waffen, während die Leute von der UGT mit sehr wenig Kampfgeist ins Gefecht gingen.
In Asturien schlossen die CNT und die UGT eine revolutionäre Allianz. Die Bildung der Rechtsregierung mit Gil Robles an der Spitze liess sie einen Aufstand inszenieren, es gelang ihnen die Polizei und Armee in der Gegend zu entwaffnen, in einer Waffenfabrik Ce wehre zu beschlagnahmen und arbeiteten fieberhaft um Panzerwagen herzustellen. In den von der CNT verwalteten Gebieten versuchte nan zuerst die Nahrungsmittelversorgung si cher zu stellen, rührte aber selben Geld an, obwohl man die Habrikbesitzer enteignete, sie aber weiter mitarbeiten liess, wenn sie wollten. Madrid bestinnte den General Fran co dazu, mit narokkanischen Prendenlegionstruppen den Aufstand niederzuwerfen. Nach her harte Repression. Gil Robles versuchte krampfhaft nach den Muster Hitlers an die Macht zu kommen, währendden verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Landes. Nach einer aufgedeckten Korruptionsaffäre wolle Robles die alleinherrschaft für seine Partei, dem Präsidenten blieb nur die Möglichieit Neuwahlen zu machen. Linksblock: Repa Union, Rep. Linspartei, Soz. und Kom. Die CNT verzichtete darauf Antiwahlpropaganda zu betreiben, deshalb stieg die Stimmbeteiligung um 1,25 Millionen. Die Rechtsparteien un terlagen nit 4 gegen 8X25 Millionen deutlich. Aber Horstmals nahm die Falange Espanola an den Wahlen teil und bekam einen einzigen Sitz. Hinter ihr standen Geldleute, sie terrorisierte die politischen Gegner, sie rühmte sich, mehr Gewalt als die Anarchisten anzuwenden, die für sie Selbstzweck war.
Die monarchistischen und faschistischen Elemente in Heer bildeten eine spanische Militärunion unter der Führung Francos. Im Sommer 36 war die Arbeitslosigkeit gross, das Massenelend nahn zu. Am 1. Mai 36 fand in Saragossa ein Sydikalistenkongress statt, die CNT hatte nach der Freilasssung von Zehntausenden von Gefangenen grossen Verstärkung bekommen, es wurde beschlossen den entscheidenenden Schlag gegen dda Kapitalismus zu führen, die soziale Revolution und den lib. Soz. Sie planten allerdings keinen Angriff, sondern konzentrierten sich darauf die Angriffe der Rechtspuschisten abzuwehren, und setzten eine Abwehrorganisation auf. Die Putschvorbereitung wurde von ehemaligen Finanzinister Calvo Sotelo koordiniert, in seinem Dienste stehende Phalangisten hatten Anfang Juli in Madrid ein Mitglied der sozialistischen Jugendorganisation erschos son. Er selbst fiel am 12. Juli einem Racheattentat zum Opfer. Das war das Signal für die Faschisten zum losschlagen
Die Gewerkschaften begannen fieberhaft eine Armee und einen Generalstreik vorzubereiten. In der Nacht auf den 19. wollen die Besatzungstruppen Barcelonas die statt überrennen, werden aber von viel schlechter bewaffneten Arbeitern aus den meisten Positionen noch an gleichen Tag rausgeworfen. Aber in Teilen von Galizien, Arragonien, Leon, Altkas. und Andalusien hatte der Putsch Erfolg gehabt, Franco setzte mit deutscher Hilfe die Marok. Fremdenlegion ein. Ein improvieierte Miliz žieht von Barcellong nach Aragonien und kormt kurz vor Huesca zu stehen. In Madrid erzwingt sich das Volk die Bewaffmng (zwei Regierung werden am gleichen Tag zum Ricktritt gezi ngen)', am Abend des 20. Julis ist Madrid befreit. .
In Katalonien hatten die Anarchisten vollkommen gesiegt, aber sie übernahmen nicht die Regierung. Sie liessen den Minderheiten, auch den Bourgeoises das Recht zur po litischen Betätigung, nur känprten sie für das selbe Recht auch für die Arbeiter. Schon an 2 und 3. Kampftage gegannen die Reorganisation der Wirtschaft, in den Grossunternehmen wur den die höchsten Gehölter abgeschafft die kleinsten am meisten und die mittleren leicht er höht, Die allten Direktoren durften wéétermitarsei teri, wenn sie das wollten, die verschiedenen Industrieen einer Branche arbeiteten zusamen, die Strassenbahnen und das Telefonnetz wur de sogar verbessert, die Preise häufig gesenkt, Aktien wurden entschädigungslos annulliert, Es wurde nicht auf Order von oben gearbeitet, sondern durch die Initiative von unten. Die Ar beitszeit wurde gemeinsam auf 36 Stunden festgelegt, allerdings wegen dem Krieg mussten in den meisten Betrieben 40 später 48 Stunden gearbeitet werden, Viele Gewinne wurden den Milizen zur Verfügung gestellt. Die Metallindustrie war sehr schwach in Katalonien, Imbufe des Birgerkrieges wurden aber 400 Waffenfabriken errichtet, nur sehr wenige Machinen wurden importiert, die meisten selbst hergestellt. Im August 37 beschlagnahmte die Madrider Regierung unter Negrin die Waffenfabriken, danit war es mit der Selbstbestimmung aus, die Arbeiter sitzten sich den nicht zur Wehr, da sie dachten, nach dem Krieg, seien die wenigen Kommunisten leicht wieder burückzuweisen. Als an 24. Okt. 36 das Kollektivierungsgesetz in Kraft trat, bestätigte es eigentlich nur noch, was schon passiert war, ein Baar unangenehne Bedingungen waren allerdings drin, z.B. die Einsetzung von Regierungsvertretern in allen grösseren Betrier hon In den Gemeinderäten billigte die Mehrheit der Minderheit freiwillig Sitzer zi, auch
P. W. He 0
wenn in diesem Ort keine nennenswerte Stärke besass. Wahlen wurden neistens keine abgehalten, man fand die Zusammenarbeit gegen den Faschismus wichtiger als sie, so wurden auch die kleinen Parteien übervertreten, während die Anarchos meistens zu kurz kamen. Mit den Monaten aber kam es zu Reibereien zwischen den Parteien, die Kommunisten wollten die Sozialisierung zuguni sten des Privateigentums zurückdrängen, durch die Waffen und Agentenunterstützung von Mos kau murden sie dabei sehr gestärkt. Die Arbeiter wollten allerdings keinen Geneindesozialismus, obwohl sie z. B. die Stadtverwaltung Barcelonas durch riesige freiwillige Spenden unterstützten, sie fanden es sinnvoller, dass die Arbeiter selbst die Betriebe organisierten, ohne Befehle von aussen. Auf dem Land waren viele Kleinbauern sehr mit ihrem Land verbunden, deshalb wurde von Zwangskollektivierungen abgesehen um nicht Hass und Sabotage zu schaffen.
<Dank der überlegenen Bewaffnung seiner Truppen gelingt es Franco ra sch eine einheitliche Front quer durchganz Spanien herzustellen. Der Gros se Kampf um Badrid beginnt. Die Panzer Francos werden durch Handgranaten ge stoppt, langsam gelingt es den Verteidigern sich einigermassen zu organis ieren und Verstärkung aus anderen Teilen herbeizuholen. Franco bekommt jede Menge unterstützung von Hitler und Moussolini. Ohne die deutsche und italien ische Unterstützung wäre Franco hier entscheidend geschlagen worden, a: ber er bekam 1009000 Mann von Moussolini and von beiden Diktatoren zusammen genügend Geld um weitere 609000 Mohren anzuwerben. Die Wichtigkeit der internationalen Brigaden wurden oft übertrieben, anfänglich war die Pyrenäes grenze für sie gesperrt, weil es Spanien nicht an Kämpfern, sondern an Wa ffem mangelte. für die kommunistische Pa rtei sah die Situation aller dings anders a us, sie hatte nur sehr wenige Anhänger in Spanien, bekam a. ber die Unterstützung von Moskau, die Brigaden nahmen sich unerhörte Frei heiten, wie eine eigene Gerichtsbarkeit, die häufig Racheurteile fällte.
Im Verhältnis zu ihrer Kampfkraft war sie viel zu teuer, viele Leute waren dazu noch statt an der Front im Hinterland.
Mit allen Mitteln versuchten die Kommunisten, ihren Einfluss in Spanie zu vergrössern, lieber kein Sieg, als einen der nicht auf ihr Konto ging. Zuerst gela ng es ihnen den POUM Fistizminister zu verdrängen. Durch die Waf fenlieferungen aus Moskau und dieinternationalen Kolonnen, sowie die Toleranz der Anarchisten war ihr Einfluss bedeutend grösser, als ihre effektive Stär ke. Die Waffenlieferungen aus Russland, wurden aber nur an stalinistische
Truppen verteilt, die kampferprobten anarchosyndika listischen Truppen blie ben weiterhin miserabel bewaffnet. Nach denMaiunruhen in Barcelona trat Cab allero zurück, an seine Stelle trat der sozialistische, aber eher auf komRU nistischer Ebene agierende Negrin. Die Selbstständigkeit Kataloniens wurde beschnitten, den Kollektiven das Leben schwer gemacht. Die Waffen wurden der Republik nicht von Moskau geschenkt, sondern sie mussten bis auf den letzten Rauppen durch die spanischen Goldvorräte beglichen werden, am 25. Okt. 36 wurde ein Grossteil des spanischen Goldes nach Russland verschifft, die spani achen Bea nten wurden von den Russen nicht wieder herausgegeben und das Gold blieb in ihren Besitz. Sogar rein militärisch versagten die Russen total, alle von ihnen inszenierten Offensiven scheiterten, manchmal sabotierten sie direkt Befehle der offiziellen Befehlshaber durch Intrigen und ähnliches, und fügten der Republik so grossen Schadenzu. Ende 38 war die Lage in Barcel ziemlich verzweifelt, die Moral war vollkommen auf dem Tiefpunkt, da die Regierungsbürokratie die Anarchos enttäuscht und die Initiative von unten abgewürgt hatte. Die FAI brachte den Vorschlag, dass sie mit ihren Geheim
organisationen im faschistischen Spanien Aufstände im Rücken Francos organi
sieren würde, organisatorisch wäre sie dazu in der Lage gewesen, wenn sie von der Regierung die nötigen Waffen bekommen hätte, doch Negrin lieferte die Waffen nicht, auf Ratschlag der Kommunisten, die den Anarchisten keinen Prestigegew inn zukommen lassen wollten. Januar 39 setzte die Offensive gegen Barcelona ein, Niederla gestimmung, wilde Flucht, die Führer setzten sich zuerst ab.
Per Flugzeug kehrte Negrin in die noch nicht besetzte Zone (Madrid...) zurück, wurde dann abwr durch die Ana rchos undallen Parteien ausser denKon munis ten abgesetzt und floh nach Frankreich. Die Kommunisten wollten sich nicht der FAI (auch von anderen Organisationen gebildeten) Junta fügen: Strassenkämpfe im belagerten Madrid, Niederlage der kommunisten. Kampfmoral -
so geschwächt, dass sich Verteidigungssoldaten und Angreifer una ruten, die Schatzengräben verliessen.