- Friedrich Hacker.
- 1971
- Aggression.
- Die Brutalisierung der modernen Welt
- rororo 6807
Unser Jahrhundert erfand die A--Bombe und den Molotow-Cocktail. Die Gewalt wurde veralltäglicht, über komplizierte Veralltäglichungs prozesse, die wir uns nicht eingestehen dürfen, weil wir uns sonst nicht nur hilflos, sondern auch mitschuldig fühlen würden. Wir verteidigen im mer nur unsere Werte gegen die Aggression der anderen. Der andere muss ausgerotet werden, um den Frieden auf die Welt bringen. Soziale Insti tutionen legalisieren und förden die Gewalt so, dass beim unkontrollier ten Individuum unmögliche Gewaltanwendungen vorkommen. Die Gerichte haben die Entscheidungen über die Gewalt durchzuführen, sie sind ein Glied des Teufelskreises. Die Rechtfertigungen nehmen explosionsartig zu, die Ge walt auch. Den eigenen Gerichten wird zu grosse Milde, den ausländischen zu grosse Strenge vorgeworfen.
Beispiele
Ueberzeugungsselbstmörder, sie ermorden sich, um zu zeigen, dass ihre Idee gross genug ist, um Taten hervorzubringen, dass sie echt ist. Alle Befreiungsbewegungen haben dasselbe reine Gewissen, das sie allen
auf zwingen wollen. Auf die Ermordung Heydrichs antwortete die SS mit der Ausrottung einer ganzen Ortschaft: Lidice, dazu noch viele Todesurteile. (Terrorakt gegen einen Terroristen fuhrte zu verstärkter Terrorvelle) In My Lai wurde erstmals die Regel durchbrochen, wenn auch gegen zähe Widerstände, das Kriegsverbrechen Sache des Gegners sei. Erklärungen wäre man sowieso nur der Geschichte schuldig, die man nach dem Sieg selbst schreibt. Verbre cher machen sich durch nichts als die nackte Gewalt zu zu gleichwertigen Verhandlungspartnern der Staaten, die die Gewalt in gleicher Weise benü tzen (z. B. Flugzeugentführungen). Man versucht den Tod eines Mannes von grosser Qualität durch den Tod einer Masse grosser Quanität wieder wett zumachen.
Strafe wird vielmals nicht als Sühne verhängt, sondern nur als Schutz der Oeffentlichkeit, die Gesellschaft stattet den Verbrecher mit ihren eigenen Tendenzen aus, um schuldlos zu bleiben, der Verbrecher benutzt genau den gleichen projektiven Vorgang, indem er Vorgänge seiner Seele mit der Umwelt identifiziert, um keine Schuldgefühle zu bekommen.
In den Western ist Gut und Böse klar, eindeutig, darum ist töten von der Seite der Regierung, des Gerichtes gestattet, ja sogar notwendig. Dass diese Masstäbe einer heilen Welt, in die Gerichtssäle einer unheilen getragen werden, trägt kaum zu deren Heilung bei.
Die Gefahr der Umweltverschmutzung lässt manche glauben, absolute Wertmasstäbe wiederzufinden, die ihr Töten berechtigen, alle atmen auf, es war nur ein armer Narr.
Die Bindung zu einem Menschen kann einem das Aeusserste als gerecht erscheinen lassen, mit genügend Geld, vird es immer gelingen Ghetto
. bestimmtes bewohner als Mörder zu dingen. Ein Gesetz hat zur Folge, dass die Ver brecherkomplicen am besten fahren, wenn sie schweigen, nur enttäuschte, hintergangene etc. Menschen helfen darum der Gerechtigkeit.
מדריך
Wahn und Wirklichkeit
Wir sind geistig normal, die Geistesgestörten Verbrecher Agressiv, geistesgestört, durch eine strikte Schranke von uns gestört, die Tiefen psychologie meldet gewisse Bedenken an dieser Schranke. Es gibt fliessende Uebergänge. Die Wünsche des Lustprinzipes sind in jedem Menschen wirksam, seine Wirkung ist umso stärker, je weniger bewusst es ist. Bewusstsein und Unbewusstsein stehen in Beziehung zueinander, unterstützen und hemmen sich. Wenn ich für meine Handlung bewusste, verständ iche Gründe statt den wahren unverständlichen Vorschiebe, nennt man das Rationalisierung; Ideo
logieen sind kollektive Rationalisierungen.
Rationalisierung geschieht im allgemeinen unbewusst, Mechanismen wehren sich wieder durch rationalisierte Gründe gegen gegen Aufklärung über diese Vorgänge und führen zu einem Verharren. Indem man beim Gegner unrationelle unlogische Gründe vermutet werden seine Gründe entkräftigt, Anormale Men schen kann man zu Geisteskranken stempeln, vermutlich werden sie sich der Norm beugen. Natürlich gibt es Geisteskranke, die von ihrer Krankheit nichts wissen, die Statistiken betonen aber, dass nur einige spezielle Krankhei ten eine etwas erhöhte Aggression hervorrufen, bei den meisten andern wird sie sogar eher etwas gesenkt. Es gibt Kranke, die wahnhaft überzeugt sind davon, dass sie allein gesund seien, die ganze Umwelt krank, diese schmiedet tatsächlich Pläne, um ihm zu helfen, oder sich vor ihm zu schü tzen, was ihn in seiner Wahnvorstellung weiter verstärkt. Die Wahnvorstel lung, dass der Feind bös, aggressiv und verrückt ist, ist So verbreitet, dass sie als Wahrheit betrachtet wird, sie hat auch sehr reale und wirk liche Konsequenzen. Gewalt ist ansteckend, sie ist faszinierend, weil sie ihre Forderungen ganz unve schämt und nackt stellt, sie gibt sich als Mit tel gegen sich selbst aus, der Gewaltappell reisst die Welt mit, verstum melt sie, und man ruft den Wahn hervor, dass eben diese Welt, wegen ihrer Krankheit gewalt benötige. Die Psychologie wird zuhilfe genommen, um den Feind als aggresiven, Geisteskranken zu entlarven, um die eigene Ge walthetzerei rational rehtfertigen zu können. Die Gesellschaft fühlt sich verpflichtet alle die armen Geisteskranken, anderen zu heilen, Die Kur: Gewalt. Die Verbrecher und Geisteskranken erfüllen die Aufgabe der Abführung des Aggressionsstaus, die Aggressionen wiirden sich sonst woanders mani festieren. Da sich die Psychiater für geisteskranke Deliquenten einsetzen, werden sie mit Misstrauen beobachtet, da sie Sündenböcke von der gerechten Strafe abhalten ollen. Anderseits wird die Psychatrie auch zur Inhaftier ung benützt, indem man angibt es sei eine Behandlung keine Bestrafung, al les geschehe zum Besten des Deliquenten, keine Verhandlung ist nötig, das Volk regt sich nicht auf. Die USA glaubt, die Wahrheit gehe am ehe sten aus Zwei gegensätzlichen, verstellten Berichten heraus, es werden nur solche Psychiater angestellt, die im Sinn ihres Auftraggebers aus s gen, Die Psychiatrie, die eine reine Wissenschaft sein möchte, wird von Machthabern immer wieder zu Aussagen gezwungen, die unter dem An schein der Neutralität und wissenschaftlichkeit, seine Machtansprüche rechtfertigen. Es ist unangenehm, sich mit der eigenen Aggressi n ausein anderzusetzen. Da viele die Walt als Irrenhaus diagnostizieren, glauben sie auch die Phänomene wären am ehesten durch den Psychiater erklärbar, vergessen aber, dass die Gesellschaft kein Grossindividuum ist. Was der Psychologe aber könnte, ist, die Gewalt-Gewaltrechtfertigungskreisläufe zu durchschauen und Alternativen anzubieten.
Kreislauf der Aggression
Aggression: Eigenschaft des Menschen die sich in Aktivität, Selbst behauptung äussert. Verlagerung von inneren Konflikten in die Umwelt = Veräusserlichung oder Projektion. Introjektion, Verinnerlichung: In sich hineinnehmen von Qualitäten der Aussenwelt.
ein Kind projeziert alles unangenehme. Es versucht es zu vernichten, auszulöschen. Die Aggression wird durch den Erzieher eingeschränkt, durch innere und äussere Bindung, Die Erziehungsbotschaft beinhaltet, dass Aggression nur ganz speziellen Fällen ausgelebt werden dürfen. Indem das Kind das Vorbild des Erziehers introjeziert, schafft es in sich eine Instanz (Ueber-Ich) das es kontrolliert, eine innere Bindung. Rollener wartungen absorbieren weitere Aggressionen. Durch ritualisieren und ka nalisieren von freien Aggressionen wird das Ich angstfrei, identifiziert sich mit der Gesellschaft, um die zu verteidigen es Aggressionen loswer den darf, aber nicht unter diesem Namen sondern Selbstschutz ... Bald einmal erkennen einzelne Individuen den Widerspruch zwischen Prinzip und Macht der zur Aggressionseindämmung geschaffenen, aggressiven Insitution
und setzen ihr, bis jetzt von dieser Institution gestütztes Gewissen, gegen diese Institution ein, indem sie ihre Aggressionen dahin ablassen, gründen aber um das zu erreichen eine neue, strengere Institution. Als die Entwicklung zu besserem Lebensstandart der Menschheit geführt hatte, verloren die Bezugspunkte mehr und mehr an Gewicht, der Mensch erkannte sich als selbst handelndes Wesen. Da viele Menschen sich immernoch als Opfer versthen, können die wenigen die wirklich handeln, indem sie den Massen den Anschein von Mitbestimmung geben, vieles lenken, das alles machbar sei bleibt wunschtraum. Seit der Befehl Unterdrückung mit dem Gehorsam gegenüber dem höheren Zweck, der Ideologie und Patriotismus zu tarnen, genügt Gehorsam nicht mehr, auch das Gewissen ist nicht unbedingt verlässlich, da dieselbe Institution es geformt hat. Gewaltmanifestation en führen die Menschen zusammen, stärken das Selbstgefühl. Durch die Polarie sierung, die Aufspaltung ingut und böse, wird der Gewalt der Weg gebahnt, die wiederum wiederum inzunehmendem Masse die Tiefe und Ober fläche der Welt bestimmt. Die Vereinfachung des Wertungssystems, in binäre Werte (schuldig-unschuldig, durchfall-durchkommen) stellt eine Einladung zur Gewalt dar. Gewalt ist oft ein Hilfeschrei, eine Hoffnungsmanifesta tion. Sie erfüllt eine Ventilfunktion, man kann innere Misstände durch äussere Feinde vertuschen. Gewalt wird immer dann angewendet, wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht, um ihre Wirkungen zu erreichen. Um die Aggression nicht erkennen zu müssen, nennt man sie beim falschen Namen man muss sie dann nicht bekämpfen, auf diese unerkannten Gefahren reagiert man blind: Gewalt, Selbstrechtfertigung.
Freie Aggression wird in inneren Instanzen und äusseren Institu tionen gehemmt. Sie tritt nur unter dem Schutz einer Selbstrechtferti gung in Erscheinung. Die von den einzelnen Individuen geborgte Gewalt der Instituionen ist riesig gross geworden, unvorstellbar. Sie kann nicht ein fach zurückgenommen werden, man flieht in die Routine, den gehorsamen Dienst oder das fanatische Engagement. Die Aggressin des Menschen wird
nur dort gestattet, wo ihre Ursache, die Autonomie des Menschen, verleug net wird. Inneres Gleichgewicht undmenschliches Zusammenleben sind auf die Dauer nicht mit der Gewalt zu vereinigen, darum müssen die Insti tutionen der Gewalt Institutionen errichten, die die freien Aggresionen bändigen und institutionalisieren. Die Kontolle des Menschen über die Instution kann nur durch eine neue Institution erreicht werden. Aber nur das Erkennen der Vertuschungen, der Abschiebung der Verantwortung der Individuen auf die Gesellschaft, die diese wieder auf die von ihr mani pulierten Individuen zurückwälzt, können Lösungen gefunden werden.
OHH. H. H. 9 Bhd
Parabel Feuer als Bild der Aggression
1. Aufklärung: das Feuer ist gefährlich, das Kind wird es fürchten, es von weitem betrachten, sich aber nicht in siene Nähe wagen
2. Aufklärung: Man brennt und beschmutzt sich einige Male mit dem Feuer um den Umgang mit ihm zu lernen, un es zu benützen. We he wenn die Flammen über Städte rasen. Wenn ich den Umgang mit ihm beherrsche kann ich es auch zur Strafe einsetzen. Segen und Fluch.
Lehrlinge werden ausgebildet, um den Umgang mit dem Feuer zu lernen, man sagt ihnen jetzt seien sie zu unreif, um es zu besitzen, aber später... Die Lehrlingeq werden reif, das Versprechen kaum eingehalten, bis einer das Feuer stiehlt. Die alter Lehrlinge bilden neue aus .... Es wird er klärt, dass kein anderer Zyklus möglich sei, dass es immer so weiter gehen müsse, aber diese Erklärung ist selbst ein Produkt dieser Mechanis men die die Gewalt entschuldigen und ermöglichen. Da man seine und die Gewalt seiner Gruppe auf den bösen Feind projeziert, glaubt man ohne Ge walt auskommen zu können, wenn nur der mächtige Feind beseitigt ist. Dann wird man selbst zum Gewaltträger, weil man die Mechanismen übersehen hat. Verheimlichte, verdrängte und gerechtfertigte AGGRESSION muss *
De Gewalt werden, da sie alternativlos ist. Eine Alternative würde sieh bieten, durch Institutionen, die ihre Gewalt vernünftig planen und überdenken: 3. Aufklärung.
Theorien
100 UN
Viele Theorien arbeiten einzelne Details So scharf heraus, das der Zusam menhang sehr getrübt erscheint. Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. um der Plausibilität und Einfachheit willen wird oft die Wahr heit geopfert.
Da der Mensch von den Raubtieren sei die Aggression und der Tötungs instinkt angeboren, er werde allen Institutionen und Fassaden zum trotz immer wieder durchbrechen, er sei der wahre Charakter des Menschen. In der Evolution hätten nur diese Exemplare überleben können, die die Gewalt rücksichtlos anwenden konnten, die Waffe hätte den Menschen hervorgebracht.
Gewalt sie die einzige schöpferische Macht, der Welt. Nach Marx ist sie die Geburtshelferin einer neuen Gesellschaft. Gewalt sei die Eigenschaft der Gesellschaft, der reine Wert, der keiner Legitimation bedürfe, die Auszeichnung der Eliten, derTreibstoff der Geschichte. Die Gewalt könne sich selbst wieder heilen, ihre selbst geschlagenen Wunden vernarben lassen.
Selbstverteidigungsgewalt, gilt als Prüfung der Männlichkeit einer seits, als bittere Notwendigkeit anderseits, dazu was ist verteidigung, welcher Raum benötige ich wirklich (Indochinakrieg ..). Der Sozialdar vinismus möchte das Selektionsprinzip derEvolution auch in die menschli che Gesellschaft übertragen sehen, das heisst er behauptet es. Die Revo lutionäre geben vor, die Gewalt nur als Zweck zum Mittel zu gebrauchen, werden aber vom Mittel so geblendet, so angezogen, das es zum Selbst zweck wird, die Gewalt wird gefeiert. Gewaltloser Widerstand ist kaum wirksam, höchstens wennkeiner der Partner bis zum äussersten kommen su lässt wenn die Situation noch nicht stark polarisiert ist.
Der Mensch sei ein Fehltritt der Natur, da er antagonistisch in Intellekt und Trieb aufgeteilt sei, das einzige Wesen das zu Selbst und Massenmord fähig, bei den einen liegt der Fehler darin, dass zuviel an Intellekt, bei den andern das zu wenig Kontrolle durch den Intellekt vorhanden sei.
Aggression als angeborener Instinkt, den man nicht stauen soll, da dann Ausbrüche erfolgen, sondern ablenken z.B. im Sport.
Aggression sei gelernt, genetisch d-ë kotegiseb-zwar etwas vor herbestimmt, aber ob es zur Agression Hommt hängt von vielen anderen Faktoren ab. Die auslösenden Ursachen sind vor allem Frustrationen und Gefahrendrohungen. Der Mensch wird als ausschliessliches Produkt seiner
- mgebung verstanden, er ist beliebig erziehbar und machbar.
Die Aggression werde durch Institutione kanalisiert, die aus diesen ihre Macht bezieht ung damit unter anderem den Menschen hilft. Sie erfüllt 3 Funktionen: Aggressionskontrolle, Aggressionserlaubnis unter bestimmten Bedingungen, Aggressionsrechtfertigung im Dienst der Organisation. Um ihr Funktionieren zu gewährleisten, muss sie Regeln erfinden und durchsetzen. Diese stehen der freien Emotion entgegen. Die Organisation wird so gross, dass der einzelne die Verantwortung die er am ganzen trägt, nicht mehr sieht. Die Institution verhilft dem Menschen durch die teilweise Bindung der Aggression, positive Aggressive Tätigkeit auszuführen, Schöpferisch zu sein, neues, die Institution neu zu schaffen. Durch Vereinfachung lau fen die Institutionen besser. Statt den vielen pluralistischen Gründen wird ein einziger angegeben, die Lösung wird einfach, trivial, die Massen mobilisiert, die Lösungen werden zu sich selbst erfüllenden Prophezeihungen. Diese Vereinfachungen führen einfach zur Gewalt, zur Vernichtung durch die Vernichtung durch die Gewalt. Schnell wird soweit polarisiert, dass nur noch ein entweder oder, ein ich oder er gibt. In solchen polarisierten Situationen sind die Aeusserungen, Meinungen der beiden Seiten austausch bar, man braucht nur die Namen auszuwechseln. Sie werden immer unsachlich er, dafür immer heftiger. Mit dem Masse, mit dem ich mich besser mache, muss ich den Feind böser machen. Gewalt ist ihre eigene Werbung, sie macht sich alltäglich und banal, sie wird im Alltag im kleinen angewendet, wird so nicht beachtet und einfach als hier und unabänderlich angesehen, sie bereitet die Aggression im Grossen vor. Was der Mensch selbst gemacht und gestaltet hat, wird zum unabänderlichen Hierseienden, das man nicht mehr ändern kann, ein unveränderliches Schicksal. Die Gewalt ist ein
Problem und gibt sich als dessen Lösung aus, sie ist die Einfachheit, da muss alles brutal und grausam zugehen. Gewalt gibt sich als die einzige Form von Aggression aus, obwohl sie es nicht ist, obwohl es viele andere Formen der Aggression gibt, die alle aber irgendwie die Gefahr in sich ber gen, in die Gewalt zurückzufallen. Gewalt muss nicht immer schädlich sein, aber sie ist es viel mehr als allgemein angenommen wird, sie heilt sich nicht selbst, sondern verstärkt sich.
Der Mensch weiss, dass er sterben muss, darum gibt er sich dem Un sterblichkeitsvorstellungen hin: ewiges Leben, ewige Kunst, ewige Dank barkeit dem Helden .... Der Drang zu sterben war ursprünglich nach innen gerichtet, stellte sich dann aber auf äussere Objekte um. Die obigen In stitutionen versuchten, genial und Einfallsreich diese Aggressioenen zu binden, soder umzulenken, sie wollen ihn vor dem Tod bewahren, sind aber oft gerade dessen Ursachen. Der moderne Mensch will sich dadurch nicht mehr betrügen lassen, er ist verständiger, aber auch unglücklicher geworden, er projeziert seine Aggressionen jetzt auf Feinde ... Unser Ueber leben wird massgeblich dadurch bestimmt werden, ob es gelingt, Werte zu finden, die aggressionsbindend wirken, ein sinnvolles=zufriedenes Leben gestattet, für die es sich sogar lohnt zu sterben.
Gespräch mit Konrad Lorenz
Aktionen die den Zusammenhalt der Gruppe fördern, bergen die Gefahr in sich katastrophale Folgen auf der Ebene einer grösseren Ebene zu ha ben. Bei Tieren wird häufig die intensivste Aggression ausgelöst, wenn sie in eine Nische zurückgedrängt werden, doh. wenn sie grosse Angst ha ben. Das ist auch die Gefahr beim Spielen, dass der spielerische Kampf in den beschädigenden übergeht, die Initiative dazu kommt immer von schlech teren, schwächeren Teil. Die Rechtfertigung ist vielm als erst die Vor raussetzung, die Ermöglichung der Gewalt. Das.den Menschen Auszeichnende ist, dass er einerseits immer Wissen von den vorhergehenden Generationen übernimmt, anderseits dieses immer wieder verändert und anpasst. Die nötige Anpassungsgeschwindigkeit ist aber heute so gross geworden, dass die Menschheit an einem kritischen Punkt steht, der ihr ganzes Ueberleben gefährdet. Die Einpendelung der neuen Begriffssysteme auf einen Mittel wert ist sehr wichtig, da er der Wahrheit nächer liegt, als die beiden Extremwerte. Eine Eskalation des Auseinandersetzung, die Festlegung auf ein Extrem, die Gewaltexplosion ist eine Gefahr die nur durch Anti-Hassa Dämpfstrategieen erreicht werden kann. Durch die Erziehung der Massen, vor allem der Jugend, ist Einfluss auf die Politiker zu nehmen, vielleicht ist die Welt noch zu retten.
Quellen der Aggression
Venrutlich ist kein einzelner Hirnteil für die Aggression allein ver antwortlich, sondern sie wird durch das Zusammenspiel vieler Verschiedener Zentren, durch Störung ihrer Wechselseitigen Einflüsse von Stimulierung und Kontrolle etc. ausgelöst. Sie ist Abhängig= von der Str ktur des Zentralnervensystems, der gespeicherten Informatioen, die Verbindungen zwischen ihnen, die Reize auf die Sinne. Hormone steuern die Aggressivi tät. Die Entwicklung der nach aussen sichtbaren Aggressivität wird durch endogene (innere) und exogene (äussere) Gründe in verschieden Kombinati onen verursacht. Entgegen der früheren Annahme, das Lernen ungelernte Ver haltensweisen nur umformen könne, wird heute angenommen, dass es sien ganz verhindern kann. Wut, die nicht immer Gewalttätig sein muss, erfolgt, auf Enttäuschung, Frustrierung, Störung eines Handlungsablaufsets..
Liebe und Hass bleiben oft ein ganzes Leben lang ihrem Objekt treu. Hass wird häufig projeziert und verdrängt. Gewalt kommt auch darum nicht zum Ausbruch, wenn das Risiko zoder der Aufwand als zu gross bezeichnet wird. Dieses Bewrtungsytem bricht zusammen, wenn polarisiert wird, die Situation nur auf die eigene Person, den gegenwärtigen Augenblick, die Aktion um ihrer Selbst willen gewertet wird.
Alkohol erhöht sehr schnell das Gewaltpotentional, die Enthemmung spielt dabei nur eine helfende Rolle, vor allem wird das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein sehr gesteigert, nur der Augenblick wird be achtet. Die frustrierenden Status- und Machtwünsche führen zum Trinken, dieses bewirkt mehr Prunkerei, aggressive Tätigkeiten, Wagemut, Putzsucht, Wunsch nach Prestigeobjekten.
Amphetamine (Aufputschen) bewirken gesteigertes Wachsein und Kon zentration auf sich selbst. Alle Süchtigen, wie die meisten Alkoholkon sumenten empfinden eine übersteigertes Rechtsgefühl, und überdenken das Nachher überhaupt nicht.
Die andern Drogen verstärken die Gewalttätigkeit nicht direkt. Schlaf mittel haben eine Abregung zur Folge, Barbiturate werden allerdings häu fig zu Selbstmordversuchen benützt. Narkotika wie Opiumderivate, Heroin usw. fördern die Aggressivität zwar nicht direkt, aber Häufig werden Verbrechen begannen, wenn der Stoff nicht anders beschafft werden kann. Was aber aggressionsfördernd wirkt, ist der Opiumhandel, der sich vor wiegend in Gangsterhänden befindet.
Angst ist ein allgemeines Gefühl, dass erst durch Mechanismen fer einfacht, auf einzelne Objekte beschränkt, zur Furcht wird. Durch die Projektion der eigenen Angsterregenden Aggression nach aussen, will man täten um nicht getötet zu werden. Angst drückt die Ansprüche anderer Teile des Menschen aus usw., das Ich kontrolliert die Triebe, die sich ihren durchbruchbahnen wollen. Alle Triebe Verschmelzen miteinander und tre ten nie allein auf. Freie oder freigewordene Aggression erzeugt Angst, der das Individuum durch grösst mögliche Bindung und Sicherheit zu entgehen sucht. Beim Auflösen von Verbindungen können die freiwerdenden Aggressionen z. B. in Depressionen, Selbstvorwürfen gebunden werden, oder durch Wut, die ihrerseits wilde Aggression hervorruft. Um sich nicht grosser Angst aussetzen zu müssen, klammert sich der Mensch so an Bindungen, Personen, Institutionem. Kleine Angst führt zur Intensivierung von intellektuellen Vorrgängen, zur Lösungssuche, während grosse lähmend wirkt, blind macht, aggressiv. Aggressionen werden meistens so lange aufgespeichert, bis man sie an einem Untergebenen, an einem Schwächeren abgeben kann. Verdrängung der Aggression durch Aggression führt zu grösserer Aggressionsbereitschaft, genauso wie Angst, und zu vermehrter Angst.
Witz kann ebenso als Aggressionsverntil, wie als Aggressionsaus druck und Waffe dienen. Humor wird als auch gegen sich selbst gerichte ter Witz verstanden. Man erreicht damit oft, die Entladung von gegen sich selbst gerichteten Aggressionen, wer kah da scho noa bös sih.
Depression=Herabminderung des eigenen Ichs. Eine grosse Rolle spielt hier das Ueberich, das manchmal wahnhaft streng ist, mit Drohungen, Vorwürfen und Anklagen. Trauer: die bisjetzt an diese Person gebundene Aggression wird gegen sich selbst gerichtet. Wie nah zusammen die nach aussen und die nach innen gerichtete Aggression ist zeigen Krankheiten, bei denen diese schlagartig abwechseln. Im Selbstmord will der Kandidat entweder sein unwürdiges Ich, oder sein strenges, aggressives Ueberich loswerden. Der Selbstmörder glaubt auch oft ein Zeichen zu sein, dem andern durch diese Extremsituation einen Erkenntniszuwachs zu geben, ohne andere Möglichkeiten zu prüfen, wird die schnellste, einfachste angewandt. Bei langjährigen KZ Insassen wurde häufig eine Aggressivi tät gegen aussen, oder Depressionen, Selbstvorwürfe, das Schuldgefühl
im Gegensatz zu andern, zu Angehörigen, überlebt zu haben festgestellt. Die nachaussenwendung der Aggressionen bei Depressiven wird als der Weg zur Besserung verstanden. Das ist auch die Begründung für Arbeitstera phie, die allerdings bei sinnlosen Arbeiten sich leicht wieder in De pre ssionen niederschlägt. Die Anwendung der Aggression im grossen Stil nach aussen wird als paranoid bezeichnet. Ihre Schwächeren Formen kommen durch Vereinfachung und Projektion vor, der die Gewalt sich ben ützen muss, und die sich gegenseitig verstärken müssen.
Experimente 1. Versuchspersonen wurden soviele Reize wie möglich entzogen (Bewegungs freiheit, Sicht ...), sie wurden zuerst gelangweilt, dann begannen sie sich unbehaglich zu fühlen, dass sich bis zur Unerträglichkeit steigern konn te, die intellektuellen Fähigkeiten liessen nach, endlich stellten sich Wahnvorstellungen ein. Der Mensch braucht anscheinend, wechselnde Reize, um funktionieren zu können. Durch Reizkontrolle (=Gehirnwäsche) kann man den Menschen kontrollieren, Informationen werden vor allem so ausgesucht, dass sie das eigene Weltbild stützen, Sätze die schon in Frage gestellt wurden, aber nicht so stark, dass sie verworfen wurden, erweisen sich als widerstandsfähiger, als immer geglaubte, nie angezweifelte.
Nach einem Entscheidungsdilemma, bei dem zwei gewichtige Gründe sich antagonistisch gegenüberstanden, wird die Informationsaufnahme, viel leicht unbewusst, so manipuliert, dass die Entscheidung immer schärfer als gerechtfertigt herausgearbeitet wird. Der Mensch versucht meistens Disonanz durch Konsonanz zu ersetzen, schwarz-weiss Malereien dienen sehr stark diesem Zweck, Einstellungsänderung tritt am häufigsten dann ein, wenn die Disonanz vorhanden ist, der Zwang aber nicht allzu stark.
Polizei versucht durch Gewaltdrohung, durch das Verbreiten von Angst, offene, gewalttätige Aggressivität zu Unterdrücken, meistens er reicht sie das, nur schon durch ihre Präsens, durch ihre Abschreckungs wirkung. Im Gegensatz zum Verbrecher ist sie dei legitime Gewalt gegen in nen. Aus internationaler Ebene ist ein zum Teil analoges Phänomen zu beobachten. Es können aber nie soviele Polizisten aufgestellt werden, um eine Ordnung gegen den Willen der breiten Bevölkerung durchzusetzen, da rum wird viel Geld in die Propaganda gesteckt, die den Status quo als ideal, mindestens aber besser als jedes andere System darstellen. Die Kritiker einer Ordnung halten sich nicht eigentlich für gewalttätig, ih re Gewalt ist nur Gegengewalt guder Reaktion, die Verteidiger einera.Or--- dnung, glauben sich friedlich im Abwehrkampf, sie stehen in Notwehr. Wenn das Wesen der Aggression einmal erkannt würde, wäre sie nicht mehr das Böse für das wir sie heute halten, und das sie durch unsere Anwendung auch ist.
Erziehung Das Kleinkind ist polymorph aggressiv und sexuell pervers. Durch die Er ziehung wéi den die Triebe in gewisse Bahnen gelenkt. Um dem Kind den Gewaltverzicht beizubringen, wird es aggressiv behandelt, man möchte dem Kind ersparen, alles durch Erfahrungen erlernen zu müssen. Man muss dem Kind klar machen, was gut und böse ist, auch durch aggressive Erfahrungen bestätigen. Alles Unangenehme wird pfojeziert, um den äusseren Feind leichter begegnen zu können, das angenehme introjiziert. Der Mensch zeichnet sich durch die Hilflosigkeit am Anfang seines Lebens aus, er ist zu viel mehr Verschiedenem erziehbar ads jedes Tier. Die Erziehung wendet immer zwei Methoden an, 1. die Formung des Objekts von auss, 2. versucht sie die aufgezwungenen Modelle dem Objekt zu verinnerlichten, sie zu automatisieren.
Das Gewissen des Kindes tritt an die Stelle des äusseren Zwanges, es wurde durch eben diesen Zwang geformt. Die Diskrepanz des Erziehungs mittels und der Botschaft verschärft sich: Das Verbot der Gewalt kann nicht absolut séén, das sonst auch Eltern und Behörden sie nicht benützen durften. Was sie aber tun, das beste für den Untergebenen wollend, ver suchen sie durch eine frühe kleine Gewaltanwendung, eine spätere, grös sere zu verhindern. Das der Erwachsene seine eigene Gewalt als Pflicht, Erziehungsaufgabe ete. ausgibt ist eines der häufigen Kindheitserlebnisse, weil es selbst schwach ist, kann nie selbst das Gewalttabu ungestraft überschreiten. Alle Strafen wie Liebesentzug, Beschimpfung und Gewalt rufen Angst hervor. Dach Schuld kommt es zur Strafe, durch die Gewöhnung ist es möglich, dass die Strafe Schuldgefühle und dann Straftaten her vorruft; das tritt dann ein, wenn Strafe angewandt wurde, um frühere Strafe, und damit früheres schuldigsein, wieder in Ereinnerung zu rufen. Kinder sehnen sich sehr oft nach dem Erwachsensein, um Aggression legitim praktizieren zu dürfen. Die durch Gewalt erzwungene Gewaltlosigkeit macht die Gewalt erst begehrlich und verewigt sie. Durch die Rechtfertigung erst wird die Gewalt erst möglich, und kann sich als Ordnungsmacht durchsetzen. Durch die Gewalt kann sich, die sich zufällig ergebene Ordnung verewigen, die Hohen oben und die Niederen unten behalten. Die Aggression der Be fehlshaber wird als gerechtfertigt und gut betrachtet, die des kleinen Befehlsempfängers, wirkt sich in hilflosen Zornausbrüchen und Misshandeln der noch Hilfloseren oder sich selbst aus. Doch hängt das Erziehungs resultat nicht nur von der angewendeten Gewalt ab.
Versucht man das Kind in eine Frustrationslose und heile Welt zu setzen, So werden die sonst durch Zwang gebundenen Aggressionen frei, und sie erzeugen mehr Gewalt, als jeder Zwang vermocht hätte. Die eigene Macht, die jede Institution ihren Mitgliedern wegnimmt, können sich diese in die Machtfülle ihrer Institution projieziert sehen. Kinder brauchen so früh als möglich eine Umwelt, die sich mit ihnen auseinandersetzt, ihnen Widerstand entgegenbringt, und sie so an die Welt gewähnt, sie zu der Begegnung mit ihr fähig macht, um Verarbeitung von Wut, Enttäuschung, Aggression auf gewaltlose Weise einzuüben und auszuprobieren. Wenn die El tern dem Kind die Aggression vorenthalten, verlieren sie plötzlich jede Glaubwürdigkeit, wenn das Kind entdeckt, das soche Phänomene selbst exi stieren. Der Fernseher kann das Bedürfnis der Kinder nach Zeit der Eltern nicht befriedigen.
Genauso wie die Anatomie, kann man sich auch die Erziehung nicht aussuchen. Man ist durch sie Geformt, zum Glück ist sie selten so defi nitiv, so gelungen, wie sich der Erzieher sich das wünschte, streng ge nommen wurden die Verhaltensweisen dem Kind aufgezwungen, nur schon darum weil es sich zum kritischen Zeitpunkt noch absolut nicht entscheiden konnte. Das immer Ja oder immer Nein sagen entspringt dem genau gleichen Zeitbedürfnis, oder der Fantasielosigkeit, es war schon immer so, diese ist auch eine der Quellen für Gewalt. Wir sollten den Kindern mehr lernen zu lernen, als ihnen Stoff beizubringen, wir sollten sie zum aufrechten Gang, zur Kritik und nicht zum Gleichschritt erziehen. jede Erziehung ver mittelt Weltanschauung, Weltbild usw. ihre Wirklichkeit ist die einzige vorhandene für das Kind. Die Institutionen haben für sich jene Freiheiten, die sie dem Individuum wegnehmen, zur Belohnung erhält es vielleicht einige zurück, aber nur für den umso totaleren Gehorsamen auf anderen Gebieten. Die Zugehörigkeitsgefühle binden den einzelnen, es gilt den Aggressions monopolen aggressiv entgegenzutreten.
3 Pt 09 D
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Ein hoher Prozentsatz der Eltern misshandelt ihre Kinder, meistens als eine Folge langen Schreiens, wimmerns, oder als Reaktion der Enttäuschung über das geliebteste Kind. Alle der misshandelnden Eltern waren in ihrer Jugendzeit selbst geprügelt worden, die meisten betrachten die Gewaltan wendung als die einzige Erziehungsmethode, und als gerecht. Viele dieser Eltern sind ungesellig, beschäftigen sich nur mit den Zuhause, dem Fern sehen und der Firma, sind ungesellig, betrachten ihre Wohnung als Hobb burg der Ruhe und Ordnung, es kommen auch auffallend wenige Heimunfälle vor, Nur Eltern die in grösseren Verbänden leben zeigen eine auffallend kleine Kindmisshandlungsquote. Die Kindsmisshandler, da sie keine andern Erziehungsmethoden kennen bzw. kennen wollen, sind enttäuscht das das Paradies nicht eintrifft, die Kinder die Rollenerwartungen nicht erfüllen. Die Eltern betrachten ihre Gewalt als absolut notwendig, als unumgehlich, als unvermeidlichen Betriebsunfall, da sie nur die vollstreckare einer höheren Ordnung sind. Die misshandelten Kinder fühlen sich meistens selbst schuldig, und sie lieben ihre Eltern sehr. Wenn ein Kind einmal als bös artig, aggressiv betrachtet wird, wird alles was tut als Grund benutzt, um es als Aggressionsventil zu benützen, Seine Qualung wird legitimiert. Kindsmisshandler sind anormal, weil sie einen gewohnten Brauch ins ex treme verschleifen, sie zeigen keine Spur von Einsicht, sondern betrachten sich als Vertreter des Brauchs, der Norm, meistens bereuen sie zwar, die Limite überschritten zu haben. Unsere Aggression ist nicht nicht nicht nicht wahr!!! Passiv sein, sich nicht einmischen, das ist die Losung der Menschen, sich nicht-Einmischen und wenn es auch nach Hilferufen tönt. KZ=Leiter die den Befehl zur Tötung von Hunderttausenden von Opfern gaben fühlen sich unschuldig, sie haben den Gesetzen gehorcht. Kindern wird ein geimpft, das man sie aus Liebe prügle, sie fassen die Strafe als Liebes bezeugung auf, können nicht mehr ohne sie leben, und das ist die Begrün dung für die Gewalttätigkeit. Wenn genug früh damit begonnen wird, werden sogar die kindlichen Aggressions phantasien gegen den Erzieher unter drückt, ganz zu schweigen von den eigenen Gedanken, der Kreativität und der Revolution; die Kinder und die Eltern finden das System meistens, fast immer, in Ordnung: ein Teufelskreis. Die durch die Aggression in sich verschlossene Familie ist ebenso schwer zu heilen , wie der gevalt tätige Staat. Helfenwollen wird als Einmischung, als unerlaubtes Eindringen aufgefasst. Wenn man die Familie zwingen würde einen Helfer immer eintre teri lassen zu müssen, der mit jedem Familienglied solange als nötig ein zeln sprechen könnte und jederzeit erreichbar wäre könnte vielleicht die Familie als aussenstehende Person beraten, aufrütteln und zu neuem han deln bringen. Nicht ausgebildete Studenten und Grosseltern würden sich da für besonders eignen. Ein Vater, der seine geflohene Tochter, ihren Freund und einige unbeteiligte Kollegen erschoss, erhielt eine milde Gefängnisstrafe und Hunderte von Briefen die ihr Einverständnis zeig ten, aber keine Kritik. Ein Kriegsverbrecher, der mehr als Hundert Zivilisten umgebracht hatte, erhielt Liebesbriefe, Vergünstigungsange bote und vieles mehr.
Autry fasste die unmässigen Prügel seines Vaters als berechtigt auf, die seines Stiefvaters nicht. Mehrmalige Flucht dann Einweisung in ein Erziehungsheim, durch die angewendete Gewalt lernte und treinierte er sich auf die Gewalttätigkeit. Um überleben zukönnen musste er sich durchprügeln (nicht fair, überleben) wurde dadurch von der Anstaltslei ung als Musterbösewicht hingestellt, 4mal länger als normal behalten und dann überwiesen. Bis zur Einweisung war er anständig und ging sehr gern in die Schule. Nach der Anstalt hatte er gelernt, dass Gewalt in Sanktio nen geboten, sonst aber verboten war. Die Wahrnehmungsschwelle für Ge walt musste sich erhöhen, damit auch die Gewalt. Seine Familie wandte sich von ihm ab, eingeliebtes Mädchen verunglückte tödlich, er begann zu trin ken und wurde des Autodiebstahls bezichtigt, als er einen Wagen als Un
terstand benutzte, bekannte sich schuldig. Im Gefängnis waren die Beamten
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Je+ FH
seine Aggressionsventile und Objekte, nur durch Aufsässigkeit gegen sie konnte er sich vor dem Wahnsinn schützen, Halutinationen etc. traten ein (Reizentzug). Gefängnisaufstand: Langstrafe. Er schreibt, dass er nahe dabei sie einfach jeden umzubringen, der ihn festhalte, jeder Mensch kön ne nur eine bestimmte Spannung aushalten. Bei ihm fehlten die inneren Aggressionsventile, deh. sie waren an ihrer Ausbildung gehindert, durch die Umgebung manipuliert worden. Personen die seine Aggressionen hätten binden können wurden weggerafft. Aggression ist sozial gelernt, d. h. ihre Ausdrucksform.
1. ct B
Um die Ordnung aufrechtzuerhalten, wird gegen Gewaltdelikte mit Gewalt vorgegangen, mit eben jener Gewalt, die sie bestrafen soll. Zur Rechtfertigung der Ordnung zieht der Mensch die Natur heran, die er ver ändert. Für seine eigenen Handlungen wird der Mensch verantwortlich ge macht, für die Ereignisse nicht, diese werden auf übernatürliche Kräfte oder Gesetzmässigkeiten zurückgeführt. Wenn einem Delikt unmittelbar, zufälligerweise ein Ereignis folgt, und dies als seine Strafe interpre tiert wird, ruft dieses Ereignis wenn es wiedereinmal vorkommt, Schuld gefühle beim Individuum hervor. Solches Denken nennt man Reduktionismus. Indem die Strafe manipuliert wird, wird die Ordnung als die einzig richti ge hingestellt. Die Ordnung leitet die Gerechtigkeit vom Naturrecht ab, indem sie diese interpretiert. Strafe wird zum Teil durch Hass gegen den Uebeltäter, zum Teil durch abstrakte Ideen über Wiedergutmachung usw.
legitimiert. Für ihre Wirksamkeit ist vor allem die Schnelligkeit und die Sicherheit ihres Eintreffens verantwortlich. Sie soll den Täter vor dem Rückfall bewahren und die Oeffentlichkeit vor ihm schützen, die Todes strafe erreicht das hervorragende. In Notzuständen ist das Sicherheits bedürfnis der Gemeinschaft so gross, das das einzelrecht geschmälert, Fehlurteile in Kaufgenommen werden. Unsere Aggressionskontrolle scheint ein vollkommener Fehlschlag zu sein. Die Strafdrohung ist gegen folgende Gruppen unwirksam: 1. die Uninformierten, Dummen .. 2. pathalogische Charaktere (z. B. geisteskrank ..), 3. Durch andere Wertungssysteme gelenk te, die darum Gewalt von seiten der Autorität als ungerechtfertigt betrach ten und mit Gegengewalt antworten 4. Leute die durch frühen heftigen Straf Tollzug immun gegen ihn geworden sind. Das Bestrafen ist sehr beliebt, weil durch Projektion die eigene Aggression übersehen wird. Da der Staat die Aggression immer mehr monopolisiert, ist dieses Ventil immer wichti ger. Die Aggression als Strafe bringt im Gegensatz zu Rache usw. keine Schuldgefühle hervor. Die Polizei muss, nach eigenen Worten, das Gesetz brechen, um die Verbrecher unter Kontrolle zu bringen. Darum sind in den Krimis Privatdedektive auch so erfolgreich, weil sie sich am Tatort nicht von den Paragraphen, sondern direkt von ihrem Gewissen, leiten lassen, um die Rache zu vollziehen.
Abraham-Test. Uneingeweihte Personen müssen ihnen unbekannte Schüler Nach einer Strafmethode mit Elektroschocks unterrichten. Mehr als die Hälf te teilte töcliche Stromstösse aus. Wenn auch einige gegen das brutale Experiment protestierten, So setzten sie es doch fort, im G#auben an die Autorität des Versuchsleiters, sie kamen sich unschuldig vor, ohne Ver antwortung.
Im My Lai Prozess wurde ein kleiner Massenmörder vor Gericht ge stellt (die grossen sowieso nicht) Dann aber durch die Volksentrüstung und den Präsidenten aus der Untersuchungshaft entlassen. Er wurde, gera de weil er ein Massenmörder war, zum Nationalhelden von 0,9 der Ameri kaner. Durch die Polarisierung wird der eigene Soldat zu einem Helden, der die Freiheit verteidigt, jede Missetat seinerseits, ist durch die Bösheit, die Durchtriebenheit, die Aggressivität des Gegners schon ent
schuldigt. Der Kriegsverbrecher seiner Armee hat also für den Patrioten nur zufällig die Grenzen überschritten, in der Richtung seiner Pflicht erfüllung. Für den Kriegsgegner ist die Sache ebenso klar, sie manifestiert einfach wieder einmal wie ungerecht und bös der Krieg ist, ohne eine be sondere Ausnahme darsustellen. Genauso wie es f'ir die Frau deren Gatten ermordet wurde, gleichgültig ist aus welchen Motiven, aus gerechtfertig ten oder illegalen , das geschah, so ist es für den Patrioten, beson ders wenn er in einer Uniform steckt, gleichgültig, was er tut, sein Ziel lässt ihn die Mittel vergessen. Jede Nation ist vor allem itechtfer tigungssüchtig, nicht gewaltsüchtig. Einen Krieg zu verlieren ist arg, schlimmer ist sich das eingestehen zu müssen, weil das einem zwingt, sei ne Rechtfertigungen zuüberprüfen, zu verändern und darum wird noch so lange auf hoffnungslosem Posten weitergekämpft. Der Gehorsam solljedes Verantwortungsgefühl, jede Regung des Gewissens unterdrücken. Kriegs verbrecher, wenn sie auch ohne ausdrücklichen Befehl handeln, befolgen doch nur die Linie der Strategie, sie werden angeklagt, die Bomber piloten die durch ihre Flächenbombardaments vielmehr Zivilisten umbringen bleiben ungeschoren. Die Demokratie schiebt dem Einzelnen mehr Verantwortung zu als jede andere Staatsform, darum wollen die Wähler, das ihre Vertreter, sie weiter in ihre Selbstrechtfertigung einlullen und nicht aus den gefähr lichen Schlaf aufwecken. Das von einer Nation, wärend eines Krieges eige nen Kriegsverbrechern der Prozess gemacht wird ist immerhin ein Hoffnungs
schimmer, das die Rechtfertigungsspirale einmal abbrechen könnte.
Gespräch mit Karl Menninger, der als Psychiater und Psychoanaly tiker scih für alles einsetzen möchte, er gilt als einer der grossen Reformatoren der Behandlung von Geisteskranken in Oeffentlichen Anstalten.
In Bezug auf die Gewalt hat sich sicher vieles gebessert, wenn man es mit den Zuständen vor einigen Jahrhunderten vergleicht. Es ist unheimlich wieviel die Menschen übersehen können und wenn sie es wieder und wieder ausführlich geschildert in den Zeitungen sehen können; im eigenen Staat, in der eigenen Gesellschaft vird die Brutalität der Bestrafung etc. noch viel intensiver übersehen und nicht geglaubt. Während Busse unmittelbar auf eine falsche Aktion (verdammenswert) folgt, ist Strafe die überflüssige Aggression des Bestrafens, das in unseren Gefängnissen den Menschen nur verschlechtert, zun Verbrechen erzieht. Wir sollten vielmehr die eigenen Verbrechen einsehen, büssen und die Konsequenzen für die Zukunft ziehen, da jeder zu einem gewissen Teil mitverantwortlich ist. Wir sollten nicht einfach bestrafen sondern behandeln wenn möglich, Anstalten die auf diesem Prinzip arbeiten haben ein bis 5mal kleinere Rückfallsquote unter den Freigelassenen. Wir verharren aber bei der Phantasievorstellung, dass das Böse durch den Tod der Deliquenten aus der Welt geschafft werden kön ne, aber I. werden nur ein Bruchteil der Todesurteile ausgeführt, 2. ist die Todesstrafe nicht abschreckend. Projektionen machen es einem so un gemein schwer, Fehler und Aggression einzusehen, zu merken, das Kriege heute total veraltet sind, das Oekologische Ausbeutung trotz des Profits ein Verbrechen ist. Ein Grund beim Verharren an diesem System ist die Verständigung zwischen Industrie und Milität. Er ist für völligen Gewalt verzicht mindestens ausserhalb des eigenen Territoriums, von Menninger aus müsste die USA nicht die Spitze der Rüstungstechnik bleiben. Durch die Psychologie der Verdrängung, Projektion usw. ist es sehr schwierig dem Menschen beizubringen das ein einseitiger Gewaltverzicht für ihn die einzige Möglichkeit zu überleben ist, eine Situation wie bei Jeremia und Jesaja, die darüber klagten alles versucht zu haben um das Volk zu überzeu gen, dieses ihnen aber nicht glauben wolle.
Kollektive Gewalt
11. 00
Ausschwitz war ein Schock für die Welt, er wurde sos schnell dadurch über wunden, dass man diese Mordmaschine auf möglichst Aktualitätsferne Ur
sachen bezog. Der Sieg über Japan machte einem blind für die Gefahren der A-Bombe, die nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ etwas neues darstellte, als man das einsah, wurde ihr Einsatz an dem entweder alle oder niemand schuld war, durch den höheren Zweck gerechtfertigt. Nach dem 2. Weltkrieg war die Gefahr gebannt, aber das Feindbedürfnis blieb, durch Abschreckung, Feindbilder, Rüstungswettlauf, versuchten die Nationen sich inneren Zusammenhalt zu geben. Nach dem 2. Weltkrieg hoffte man die Technik würde mit dem wachsenden Lebensstandart alle Widersprüche über tünken und eine friedliche Welt schaffen, man gab sich apolitisch und ignorierte die keimenden Krisen. Jeder möchte nun seine Meinung durch setzen, legitimiert dadurch seine Gewalt, kopiert Ausschwitz und Hiro shima, bezeichnet das antagonistische System als nicht veränderbar, als die Quelle des Bösen. Durch den Wohlstand ist heute keine Gruppe mehr zu klein, um ihre durch Selbstgerechtigkeit legitimierte Gewalt zu verwirk
lichen.
Die Massnahmen gegen die Gewalt rechtfertigen sie. Durch die un kritische Anwendung der Legitimationsspriale verstärkt man sie nur noch.
Autorität kann durch Gewhit, Besitz, legate e duigrität oder Meinungs kontrolle begründet werden, sie kann Ueberredung, Einfluss, Einschichter ung, Drohung oder Gewalt anwenden. Macht hat die Tendenz zu expandieren. Diktatur entmachtet die Kleinen, erzeugt Ohnmacht um danntotal herrschen zu können. Bürokratie ist die Mechanisierte Entscheidungsmaschine, nur werden durch die Reglemente die einzelnen so eingeschränkt, dass sie zur Herrschaftlosigkeit führt. Der Staat teilt die monopolisierte Staat, in kleinen Portionen und genaus dosiert an Beamte aus, die er aber immer deckt, es gibt also kein Missbrauch von legitimer Gewalt. Der Staat mutet dem einzeln Trieb- und Gewaltverzichte zu, der sich entweder resigniert
in alles fügt, oder alles zerstören will, was vermutlich eintreten wird, wenn keine wirklichen Reformen durchgeführt.werden. Dienst ist Ermäch tigung zum Gewaltgebrauch und seine Entschuldigung. Die Organisation muss ihre Beamten schützen, die Uniform stellt einem in einen grösseren Rahmen und verschafft einem das unerkanntsein, das kleine Rädchen sein; sie lädt darum gerade zur Gewaltanwendung ein. Kritische Selbstkontrolle!
Der Staat wird als Grossorganismus erklärt, der sich gegen ähnliche Wesen durchsetzen müsse, mit Diplomatie, Wirtschaft ....., Krieg. Auch wird der Krieg als unabänderlich, unbeeinflussbar dargestellt (Gottes strafe). Früher wurde der Krieg an einem bestimmten Tag begonnen, nach diplomatischen Manövern, die vor allem der Verteufelung des Feindes dien ten, während dem Krieg wurden bestimmte Vereinbarungen eingehalten, nur die Armeen nahmen an ihm Teil, er war nicht total. Heute werden kriegs ähnliche Ausrottung saktionen als Ungeziefervernichtung durch die Bolizei vollstreckt, durch die modernen Vernichtungswaffen ist der Krieg total, der Feind wird nicht mehr als ebenbürtig anerkannt,.
Ideologien geben ihren Anhängern ein Sendungsbewusstsein. Aktionen deren Sinn für den einzelnen absolut nicht einzusehen ist werden durch den Egismus dennoch verwirklicht. Es wird erklärt Opfer seien häufig selbst schuld, weil sie zuwenig Abschreckungspotential besässen. Aus dem Selbstbehauptungsuillen und der früher die Kriege Ferursacht hat, kommt heute die Koexistenz, die Angst vor dem gegenseitigen Selbstmord. Neue Etiketten müssen gesucht werden, da alte wie Kolonialismus nicht mehr genug decken. Krieg hat viele Ursachen und Folgen, z. B. die Einigung gegen innen, die Ablenkung von den inneren Problemen, Ersatz für die vom Staat abverlangte Macht und Aggression, Ferien von den Familien, Langeweile bekämpfer. Die gleiche Aggression die sich im Krieg manifestiert, tritt
auch während des Friedens aktiv in Erscheinung. Der Friedensschluss, als etwas aufgezwungenes, birgt schon den nächsten Krieg in sich. Die Nationen haben sich bis jetzt als die stabilsten Organisationsformen erwiesen, auch wenn sie zum Krieg neigen. Das Erfinden von grösseren Einheiten, die dem Einzelnen seine Identität durch sinnvolle Macht geben ist ein wesentliches
Problem Organisierte Verbrecherverbanden setzen sich dafür ein, dass Aggfessions löschungen soweit als möglich verboten bleiben, um von den angestauten Aggressionsbedürfnissen zu profitieren, sie arbeiten meistens mit den selben Methoden wie die Trusts, Gewalt ist nur ihr letztes Mittel, viel lieber verwenden sie Reklame, Bestechung etc. Die alten Stadt-Gangs ver suchten einfach zu Genussmitteln zu kommen, die sie nur auf illegale Wei se erwerben konnten. Heute sind sie nur noch Organisation um der Organi sation willen, der Rang ist proportional zu der angewendeten Gewalt und Brutalitat, der Boss braucht die Gruppe am dringesten, weil ihm andere Ausdrucksformen fehlen, immer neue Feinde Schweissen die Gruppe zusammen. Die wirklichen, positiven Revolutionsgruppen werden durch Verbrecheri sche Elemente unterwandert, so kann die Regierung die Revolutionäre mit den Verbrechern in einen Topf werden.
Negeraufstände, die viele Opfer forderten, sahen Neger dadurch ge rechtfertigt, dass sie die Welt auf die Misstände aufmerksam machten, sie versuchten nicht einmal den Aufstand weiterzutragen, lauthalse Pro klamation, vorspiegelung der Freiheit ersetzt diese Die Psychiater die die e Aufstande auf die Misstände in den Ghettos und die Ungerechtig keit der Ordnung gegenüber Negern zurückführten wurden als Negerschwär merische Utopisten bezeichnet. Die Schwarzen schieben der Polizei, diese
jenen die Schuld zu. Der Beginn der Unruhen war meistens ein Bagatell fall. Die Nachricht wir din Windeseile aufgebauscht verbreitet und geglaubt. Dann sammelt sich eine zornige Menge, die noch nicht recht weiss, was sie will, meistens beginnend dann Jugendliche zur allgemeinen Unterhaltung Fensterscheiben einzuwerfen, Polizisten zu foppen etc. In der 4. Phase beginnen dann die Erwachsenen mit Gewalttätigkeit. Bis zur 3. Phase könn ten die Aufstände durch besonnenes Zureden oder entschlossene Machtdemon stration aufgehalten werden, nachher bleibt meistens nur noch die Ge walt um die Aufstände zu ersticken. Wie im Krieg jeder ohne eigene Uni form als Teind bezeichnet wird, so wird bei Demonstrationen jeder Anwe sende als Gefahr betrachtet. Die Polizei sieht hinter jeder Demonstra tion eine Organisation, der ihren ähnlich, und eskaliert darum häufig unnötig die Gewalt, wird dann aber von der grossen Volksmeinung gedeckt. Beide Seiten sprechen der anderen das Menschentum ab. Diese Probleme wären lösbar, mit der Hälfte des Vietnambudgets sofort, wenn nur die die Selbstrechtfertigung überwunden werden könnte, die Tabus, angetastet werden könnten. Man weiss und ignoriert es, es herrscht ja Ruhe und Frie den.
Machtträger können, wenn sie geschickt operieren zur Autorität werden, wenn die Massen die Gebote verinnerlicht. So ist langfristig kein Gesetz durchzuführen, dem nicht mindestens 90% der Bevölkerung zustimmt. Sub kulturen funktionieren genau gleich wie das Gesamte. Die Jugendkultur setzt anstelle der Fahne, die Frisur, den Hass auf das Etablishment, den Sex, die Drogen. Erst heute wird es der Jugend möglich zwischen Schulzeit und Erwachsenenleben verschiedene Rollen auszuprobieren. Sie wollen ein fach nichts tun. Man machte sie darum zu Revolutionären, um sie umso besser als Sündenbock brauchen zu können. Der Hass aller Anständigen ver einigte sich auf sie, wenn die Jungen (eine Minderheit der Jungen) Recht hätte, dass man wirklich nichts zu tun brauche, sondern nur zu geniessen, dann hätten ja Generationen von arbeitssamen Menschen sich vergeblich ver heizt. Der Hass auf die Störefriede einigte die Klassen. Krach darf nicht mit Revolution verwechselt werden,. Die Jugendlichen beachteten nicht, Hass fur eine Bewusstseinserweiterung, die Auflösung der Aggressionen binden inneren Strukturen nötig war, was aber durch Provokation und Drohung nicht
Die Jugendlichen Proteste erreichten vor allem die Stärkung des Status quo.
In Frankreich erreichten die Studenten mit ihren Aufständen 1968 kurzzeitig die Solidarität die Bevölkerung, die in wilde Streiks Zuflucht
nahm, viele Probleme wurden plötzlich besprochen, die Lösung versprochen, diese Stimmung flaute aber bald wieder ab, die Massen wurden wieder kon servativ. Verzweifelt, in Nachahmung der Repressionsmassnahmen, wandten sich die Studenten am alle Kritiker des Systems, an alle 'Ausgestossenen. Die Studenten auf der ganzen Welt waren nun durch die Gewalt der Repre ssion einerseits, durch die Infiltrierung durch fremde aggressive Elemente anderseits in einen Strudel der Gewalttätigkeit und Polarisation hinein gerissen. Die Jugendkultur ist der Polarisation verfallen, die sie auf
deckte, sie hat nirgends den Frieden vergrössert, den Materialismus be siegt, sondern sie ist ihm und der Gewalt zum Teil sogar verfallen. Ihr 1. Aggressionsventil war der überlaute Rock, er schien zu genüben. Dann nahm sich das Grossverbrechen der Jugendkultur an. Sicher ist sie nicht das Uebel des Jahrhunderts, aber die dringenden Probleme sind immer noch. da.
Gespräch mit Herbert Marcuse: Prophet der Jugendbewegung, bzw. der Jugendverhetzer. Philosoph.
Saekee+ Die Aggression eines Menschen ist nicht eine feste Grösse, die durch Ablenkung auf eine Bahn, an einem anderen Ort einfachen fehlen würde. Durch die Gewähnung an sie, muss die Gewaltdosis erhöht werden, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Durch das abnehmende Selbst vertrauen der Gesellschat in sich selbst, dadurch vermehren sich die psychischen Störungen, Unzufriedenheit und soziale Fehlverhalten. Das
Gewalt Problem, was legitime und was verbrecherische Aggression sei, ist sehr
wesentlich für die Anwendbarkeit aggressiver Kampfmethoden, WILKINI S senfarm BEKYXEX*XXXI XXX Web dieses Problem ungelöst bleibt, muss man
entweder auf sie verzichten, oder die Todesspirale wird sich zu Ende drehen. Die Massenmedien über einen riesigen Einfluss auf die Mensch heit aus, heute begnügen sie sich meist mit aggressiven, gewalttätigen und sexuellen Nervenkitzeln, statt Information zu vermitteln. Durch die Mechanisierung des Tötens können Schuldgefühle fast perfekt unterdrückt,
oder verkleinert werden.
Massenmedien
Der heutige Mensch konsumiert extrem viel Fernsehen passiv. Für ihn ist es Information was ind der Welt vorgeht, für das Kind wie die Welt ist. Die Kinder tun fast nichts mehr anderes, Fernsehentzug ist die Strafe. Das Fernsehen zeigt einem wie man sich in jeder Lebenssituation zu be nehmen hat, alles wird eindrucksvoll vorexerziert, mehr als 10'111 Totalvernichtungen von Menschen für ein Kind, auch den Gesprächsstoff für den Familientisch bietet das Fernsehen. Der Gewaltkonsum vergrössert die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst Gewalt anwendet, je Heldenhafter die Mörder dargestellt wurden umso mehr, verarmt das Bewusstsein mit der Zeit so, dass nur noch Probleme wahrgenommen werden können, die durch Ge walt gelöst werden können. Durch die ewige Repetition wird das Gewalts niveau hinaufgeschraubt. Das Programm wird nach dem Publikum gemacht, das aber recht trag zuhause in seinem Sessel sitzt, sich berieseln lässt und nur auf seine Gewalt- und Sexrechnung kommen will. Das Fernsehen er ieht die Menschen zu willigen Konsumenten. Die Gewalt heizt den Konsum
an, dieser ruft wieder neue Bedürfnisse hervor, die zusammen mit durch Werbung geschaffenen wieder beliefert sein wollen, es wird keine Befrie digung, sondern angespannte Unruhe erreicht, die wieder zum Gewaltkonsum a nreizt. Massenmedien informieren nicht nur über die Realität, sie for men sie auch. Der Wirkung der Massenmedien auf Konsum und Leben der Kun den muss man sehr intensiv ins Auge sehen, um sich nic int einfach von ihnen übertölpeln zu lassen, was jedes totalitäre System versucht. Nur Politiker mit einem guten Fernsehimage haben heute noch eine Chance. Aus finanziellen Gründen bringen die Fernsehgesellschaften immer Gewalt, sie drehen damit die Gewalt-Rechtfertigungsspirale weiter und weiter. Die polarisierten, vereinfachten, zusammengefassten Spielfilme von der Wir klichkeit werden der Wirklichkeit vorgezogen. Die vereinfachte Wirklich keit ergibt stets eine absolute Berechtigung. Da das Gute immer siegt, ist der Sieger immer der Gute, Gewalt ist nötig und human. Wenn es nicht gelingt die Kontolleure der Massenmedien wirksam zu kontollieren, werden sie uns Soweit brutalisieren, bis wir die Welt hoffnungslos brutalisiert haben werden.
Das Individuum benötigt eine Institution oder Kultur, um wirklicht autonom werden zu können, im Verband erreicht es dazu, Wozo es allein nie fähig ist. Institution und Administration sind allso nötig, auch wenn sie unkontrolliert die Tendenz haben, uneingeschränkt egoistisch zu werden, möréerisch. Die Zukunft ist von den Managern und Generälen geplant, wenn sich die Massen nicht energisch zur Wehr setzen werden, werden diese Pläne bald Wirklichkeit sein. Die neuen Lösungen die zum Teil schon da sind werden unterdrückt, antigeworben, indem betont wird, das Neuerungen weder nötig noch maäglich, die Zukunft laufe automatisch ab und dazu seien sie schon längst eingeführt. In der Welt laufen nicht alle Vorgänge nach dem Nullsummenspiel ab (Der Gewinn des einen ist der Verlust des anderen), sondern es gibt viele Möglichkeiten von denen a lle profitieren oder die alle schädigen. Es ist nötig die Machthaber davon zu überzeugen, dass eine Aenderung auch ihnen nutzen würde, sich
in Subkulturen zurückziehen kann bedeuten, die notwendige Aenderung der Gesamtkultur zu vergessen. Vorschläge, die die Herrschenden schont, sind zum vornherein zum scheitern verurteilt, ähnlich geht es vielen anderen Iseudo-Verbesserungsvorschlägen, es wird zwar viel über sie geredet, aber Ëndorn tun sie nichts. Die einen finden, das System sei gut und man brau. che es nicht zu ändern, andere hoffen, wenn nur alle Institution beseitigt. werden könne, würden die Menschen von selbst wieder gut. Der zum braven Konsument dressierte Mensch muss sein Bewusstsein verändern, um nicht auch noch den letzten Rest der Menschheit zu vergewaltigen. Vereinfachungen sind heute so erfolgreich, führen zu brutalen Exzessen und polarisieren weiter.
Die Technik bewegt sich in geometrischer Progression, alles Wissen wird angewandt, es besteht wenig Hoffnung, dass etwas einmal entdecktes nicht angewendet wird. Der individuelle und der soziale Organismus hinken dieser Entwicklung nach. Da der Mensch die Technik weder intellektuell steuern noch emotional bewältigen kann, 1 geheene sich Widersprüche zwi schen einer starren emotional-ideologischen Welt und der Erfahrung. Für die technischen Fragen braucht man aber nicht nur eine technische Antwort, sondern auch eine moralische Zeichnet die Angst vor dem manipuliert wer den durch Maschinen nicht die Gefahr in der die Menschheit schwebt, die Kontrolle über sich und ihre Produkte zu verlieren? Der Mensch hat, wie die Genetik, sagt, noch wahnsinnig viele Möglichkeiten, die meistens nicht ausgenutzt werden, ähnliches gilt auf sozialem Gebiet. Aus einem Mangel heraus begann der Mensch zu produzieren, jetzt wo der Mangel behoben ist, kommt der Mensch nicht mehr ohne das Produzieren aus, er hat verlernt
z. B. mit seiner Freizeit etwas anzufangen.
Zur Aggression sablenkung werden Spiel, Sport, Musik, Hobies usw. empfohlen. Bei Mannschaftsspielen verwendet der neutrale Schiedsrichter legale, unparteiische gegen beide Parteien gleichermassen gerichtete Aggression. Für das Team das gewinnen will, ist das aber nicht neutrale, sondern ein Angriff auf ihr geheiligtes Recht, und ruft seine gerechte Gegen aggression hervor 1. gegen das feindliche Team das sowieso mit der Aggression begonnen hat, oder hätte beginnen können, 2. gegen den Schieds richter. Die Geräuschekulisse im eigenen Stadion bevorteilt die Heimman - schaft sehr. Die Spitzensportler stehen in einem unheimlichen, einem unlösbaren Aggressionskonflikt: Sie müssen ihre Aggressionsbereitschaft auf einen Höchststand bringen um den Feind besiegen zu können, dürfen sie aber nicht gegen die Spielregeln auslassen. Der Hass wird verewigt, sie a rbeiten und spielen nicht mehr. Zuschauer kopieren die Tätigkeite ihrer Helden, nach Autorennen steigt die Unfallzahl auf das 2 bis 3fache. Fussballkriege und Zerstörungen durch Zuschauer nach Fussballspielen, die eine kurzzeitige Solidarität bewirken. Durch den Volksaufruhr durch ade Ausscheidungsspiele für die Fussballweltmeisterschaft zwischen El Salvador und Honduras führte zu einem Krieg mit 3000 Toten und Milli Hodenschäden. Natürlich bestanden schon vorher Schwierigkeiten zwischen
den beiden Staaten, aber der Sportfanatismus hatte den Krieg zum Ausbruch, gebracht. Der Sport, der Aggression ablenken möchte, in freiwillig tole - ierten Grenzen, in genauen Reglen, der die Aggression sublimieren möchte,
wird oft zur Explosion, zur unkontollierten Aggressionsentladung. Die Aggressionskontrolle wird zur Aggressionsursache. Sportfsns sind für die Fehler des Gegners aufs äusserste sensibilisiert, während sie beim eigenen Team selbst die gröbsten Fehler übersehen: Polarisation. Statt dem Spiel . entsteht ein Kampf, der durch seine Feindbilder Gruppen zusammenschweist. Polarisation. Die heutigen Sportmodelle sind sehr gefährdet statt Aggre sionskontrollé Aggressionsursache zu werden, wir sollten versuchen neue modelle zu finden, die wir über dem einzigen heute gebrächlichen noch
gar nicht gesehen haben.
Durch die Kunst, die Unterhaltungsmedien werden dem Menschen die Gewalt gepredigt als einziges Mittel bis sie genau die Langeile erzett, die sie unterbrechen sollte, man geht zur Sentimentalität über, die ein heile Welt vorgaukelt, statt sie zu schaffen, hilft der Polarisation un da mit der Gewalt. Wenn die Bereitschaft zur Aggressionseinschränkung besteht, ist sie schon fast nicht mehr nötig: das Problem ist in der 'nächsten Zeit die Lösungsbereitschaft zu erstellen, nicht die Lösung 1 an und für sich. Die Eliten versuchen die Massen so zu lenken, dass es
den Eliten möglichst angenehm ergeht, hin und wieder werden die Jungen von Alten zu Gewalt aufgehetzt, zur zerstörung von allem. Der kurze Ge Waltrausch befriedigt schon kaum, hart wird die Aufbauperiode, in der sich da s Regim jede Härte erlauben kann, mit hinweis auf die drohende Anarchie.
Gespräch mit einem Dialogpartner, möglichst viel soll klarer werden
Die Wissenschaft des Westens versucht sehr häfig die Entscheidungsfrei heit des Menschen in Frage zu stellen oder abzuleugnen. Dadurch kann der Mensch keine Verantwortung mehr übernehmen, ist er genetisch für den Krieg vorprogrammiert. Theorien, he von beliebiger Theorie, können immer simplit fiziert und verfälscht werden und damit der Gewalt vorschub leisten. 1 Hypothesen sind zwar immer unsicherer als die Fakten von denen sie ab geleitet werden, zeigen aber auch neue Fakten, die man bisjetzt nicht be merkt hat. Wenn die Welt an zuwenig Möglichkeiten zur Aggressionsabfuhr
leidet, so kann man dem nicht durch Abschaffung der Institutionen helfen, sondern man muss zuerst einbemal die Aggression ihn all ihren Schlupfwin kelm aufstöbern und publizieren, da unerkannte Aggression gewaltfördernd wirkt. Dass die Aggressivierung des Menschen sehr leicht zu erreichen ist,
beweist noch lange nicht, dass der Mensch triebmässig ein Mörder ist. Es wäre denkbar, dass er unter geeigneten Umständen eher zum positiven zu beeinflussen wäre. Es gibt tatsächlich Resultate der Wissenschaft, die uns helfen können unsere Kinder zu erziehen, da sie aber Machtgefährdend sind werden sie verschwiegen. Die kindliche Aggression ist keineswegs böswil lig, aber das Kind ist auch nicht zu eigener Verantwortung fähig, sondern entspringt einfach der Hilflosigkeit des Kindes. Die Gefahr ist, dass der Mensch durch Menschenfeindliche Institutionen erzogen wird. Die Gefahr des Menschen ist, dass er sich wie ein Lamm vorkommt, und wie ein Wolf handelt. Aggression wird nicht nur durch die Situation bestimmt, sondern jene formt auch diese. Das Bild mit dem bösen Einbrecher, der die friedliche Familie stört dem Lüstling der meine Braut vergewsltigen will, sind Bilder ge schauen, die mir das nachdenken überflüssig machen, die so schön und ein fach polarisieren und simplifizieren ebnen der Gewalt die Bahn. Es ist besser ein problem offen zu lassen, also durch Vereinfachung zu lösen, so lässt man das Feld für fruchtbare
erinente
offen.
Fast alle Wissenschafter, Philosophen, Revolutionäre, psychologen, Pat rioten, schlichtweg alle Menschen sind sich über die Ziele einig, wenn man diese genug gross fasst, über die Wege.jedoch, hier beginnt die grosse Uneinigkeit. Aber die Ieinheit der Absciht ist kein Ersatz für die tiefe komplizeirte Erkenntnis, diese nicht für die Tat.